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Die mörderische 
Seite von Kamenz

Die mörderische 
Seite von Kamenz

Die in Ohorn lebende Autorin Uta Pfützner hat Kamenz zum Schauplatz einer gruseligen Kriminalgeschichte gemacht. Foto: Eric Münch

Die Autorin Uta Pfützner hat schon mehrmals fiktive Geschichten an authentischen Schauplätzen spielen lassen. Diesmal nimmt sie sich die Lessingstadt vor.

Kamenz. Sie hat es wieder getan: Erneut hat die in Ohorn lebende Autorin Uta Pfützner ein eigentlich beschauliches Städtchen zum Schauplatz einer gruseligen Kriminalgeschichte gemacht. Nach Bischofswerda („Tod durch Kreuzstich“) und dem mecklenburgischen Dargun („Vide Diaboli – Das Böse im Klosterstollen“) ist diesmal Kamenz an der Reihe: „Eiskalte Entourage – Das Messiehaus im Stiftgäßchen“ lautet der Titel des wohl ersten „Kamenz-Krimis“ der Geschichte.
Bewohner der Lessingstadt und regelmäßige Besucher wissen natürlich, dass es das Stiftgäßchen tatsächlich gibt – es handelt sich um die Verbindung zwischen dem Barmherzigkeitsstift und dem Gartenweg, von wo aus man weiter in Richtung Hutberg wandern kann. Zwei markante Punkte in der Kamenzer Stadt-Topografie, die natürlich auch eine Rolle in dem Buch spielen. Denn genau das bildet ja den Wesenskern der so genannten „Regional-Krimis“: Die Verbindung von authentischen Orten und Schauplätzen mit einem fiktionalen Geschehen, das sich so (oder so ähnlich) tatsächlich zugetragen haben könnte.

„Ein Messie-Haus hat es in Kamenz tatsächlich gegeben. Doch es befand sich nicht am Stiftgäßchen, und darin wurden auch keine Leichen gefunden.“ Uta Pfützner weiß das so genau, weil ein Verwandter von ihr als Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma an der Beräumung beteiligt war – „sehr zur Freude der Nachbarn.“ Mehr benötigte sie nicht als Inspiration für ihre Geschichte, die sie als „keinen reinen Krimi, sondern mehr als Psychothriller“ betrachtet. Denn sie thematisiert ein gesellschaftlich brisantes Phänomen – das Mobbing durch Ausgrenzung. Durch dieses wird der Bewohner des Messiehauses zum mehrfachen Mörder – so viel kann schon verraten werden. Manch ein/e Kamenzer oder Kamenzerin könnte sich in der Geschichte wieder finden. 

„So kommen das Café am Klostertor und der Verein Tomogara darin vor. Ich habe alle eventuell identifizierbaren Protagonisten zuvor um Erlaubnis gebeten“, so Uta Pfützner. Und natürlich ist auch die Kamenzer Polizei beteiligt. Die Geschichte spielt in den Jahren 2017/2018, der Zeit des Markt-Umbaus, als „in der Kamenzer Innenstadt so manches drunter und drüber ging. Die Verkehrssituation war angespannt, und einige Läden mussten schließen“, erinnert sich die Autorin selbst. 
Uta Pfützner, gelernte Industriekauffrau, hat bis zum Jahre 2004 in diesem Beruf gearbeitet und machte sich dann als freiberufliche Texterin für Werbung, Produktbeschreibungen, Zeitungsartikel und diverse Blogs selbstständig. Seit frühester Jugend schrieb sie Kurzgeschichten, Gedichte und Liedtexte. 

Später wirkte sie an mehreren Biografien und Sachbüchern als Ghostwriterin mit. Ihr erstes eigenes Buch, „Odins jüngster Sohn – Das Schiff“, schrieb Uta Pfützner ab September 2020. Dem Kamenz-Thriller, der zum Teil auch in Crostwitz spielt, soll noch ein weiterer Regionalkrimi folgen. Dieser kommt im Frühjahr 2025 heraus und macht Dohna (Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge) mit dem berühmten Schloss Kuckuckstein zum Schauplatz. Danach will sie sich wieder ihrer ursprünglichen Leidenschaft – der Fantasy – zuwenden. Erhältlich ist „Eiskalte Entourage“ in den Buchhandlungen Philipp (Großröhrsdorf und Kamenz), Heinrich (Bischofswerda), auf Ebay sowie über Uta Pfützners Homepage https://uta-pfuetzner.webador.de/ . 

Uwe Menschner / 01.06.2024

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