Neuer Haltepunkt: Hürde genommen

Schirgiswalde. Die Stadt und der Verkehrsverbund ZVON haben im Fall des an der Weifaer Straße geplanten neuen Bahnhaltepunktes eine entscheidende Hürde genommen. Wie die Deutsche Bahn auf Anfrage mitteilte, soll bezogen auf die beiden zu bauenden Bahnsteige eine Ausnahmeregelung greifen. „Sie werden mit einer Höhe von 55 Zentimetern errichtet“, versicherte Bahnsprecherin Erika Poschke-Frost. „Der Beschluss steht.“ Gleichzeitig schränkte sie ein: „Der Baustart ist frühestens für 2019 vorgesehen.“ Momentan würden die notwendigen Planungen für die Baumaßnahme laufen. Im Anschluss müssten die Unterlagen noch beim Eisenbahnbundesamt zur Überprüfung eingereicht werden. Ursprünglich war die Errichtung eines 140 Meter langen und beleuchteten Bahnsteiges mit Wetterschutz angedacht. Zudem sind zwölf Pkw-Stellplätze vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf mehr als 620.000 Euro.
Noch vor wenigen Wochen war völlig offen, inwieweit sich das Projekt tatsächlich in Angriff nehmen lässt. Diskutiert wird darüber seit Monaten. Inzwischen drohte jedoch ein Streit um Bahnsteighöhen das Vorhaben zu durchkreuzen. Bund und Bahn wollen 76 Zentimeter als Standardmaß durchsetzen. Bleibt die Finanzierung. In dem Punkt rangen Stadt und ZVON zuletzt um eine Förderung durch den Freistaat.
Kommentare zum Artikel "Neuer Haltepunkt: Hürde genommen"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Was soll ein neuer Haltepunkt bringen?
Warum lässt man den Bahnsteig nicht da wo er ist, am Bahnhof?
Vielmehr sollte die Stadt unseren Bahnhof erwerben und wieder zu dem machen was er war, ein Schmuckstück! Reisende hatten die Möglichkeit sich im überdachten und nicht so kalten Warteraum drinnen aufzuhalten. Damit kann ein "modernes" Warte(Bus-)häuschen nicht ansatzweise mithalten. Aber die Geldgeber und Entscheider solcher Bauten von Bund, Land und ZVON müssen nicht im Kalten warten, sie steigen in ihren persönlichen Wagen.
Aktuell fristet der Bahnhof Schirgiswalde-Kirschau, ganz nebenbei bemerkt stiller Namensvetter bei der Gemeindefusion im Jahr 2011, ein von Vandalismus und Respektlosigkeit heimgesuchtes Dasein.
Die Stadt sollte sich vor Augen halten: Wer mit der Eisenbahn im staatlich annerkannten Erholungsort anreist, erschrickt ersteinmal.
Früher gab es Sonderzüge nach Schirgiswalde-Kirschau(!) zu den beliebten und weithin bekannten (Faschings-)Veranstaltungen im Erbgericht.
Meines Wissens nach schloss die Bahnhofsgaststätte als letzte von dutzenden entlang der gesamten Strecke Dresden-Zittau. Warum belebt man nicht diese alte Tradition wieder und verzichtet auf die unnütze Bahnsteigverlegung? Das wäre eine nachhaltige Investition und zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.