Alle 1.153 Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz erklommen

Das Buch „Dem Himmel näher“ gibt es unter der ISBN 978-3-9825410-9-9 Foto: privat
Oderwitz. Es war vor etwa einem Jahr, da ging die Meldung durch die regionale Presse, dass es dem damals bereits 68-jährigen sorbischen Bergsteiger Joachim Mietsch gelungen sei, auch noch den letzten der 1.153 offiziellen Kletterfelsen in der Sächsischen Schweiz zu erklimmen.
Damit habe sich für ihn nach über 50 Jahren aktiver Klettertätigkeit ein Lebenstraum erfüllt, bekannte er damals. Selbstverständlich erzählt er von diesem großen persönlichen Erfolg auch gleich im ersten Teil seines inzwischen bereits vierten Bild- und Erzählband, der kürzlich im Buchhandel erschien. Nicht ohne Grund trägt dieser den Titel „Dem Himmel näher“. Von frühester Jugend an habe ihn die Welt der Berge fasziniert und magisch angezogen, so Joachim Mietsch.
Stets habe ihn nach erfolgreichem, meist auch recht anstrengendem Aufstieg ein großartiges, wunderbares Gefühl des Glücks, der Zufriedenheit und des inneren Friedens erfüllt. Beim Genießen der Umwelt, dieses Wunders göttlicher Schöpfung, fühle man sich als bekennender Christ doch tatsächlich „dem Himmel näher“. Und es ist wohl eines der vorrangigsten Ziele des vorliegenden Buches mit seinen unzähligen lebendigen Texten sowie über 500 Bildern, dem Leser dieses Gefühl zumindest teilweise weiter zu vermitteln.
Entstanden ist so etwas wie ein Resümee, das aber wohl keinesfalls eine Abkehr oder ein Abgesang sein soll. Natürlich waren über 50 Jahre auf den Bergen außerordentlich facettenreich. Deshalb dürfte es dem Autor nicht gerade leichtgefallen sein, hier das wirklich Charakteristische auszuwählen. Immerhin reicht die Palette dessen, was er hier vorstellt, von den Erlebnissen in der engeren Heimat bis hin zu den Grenzen Europas. Doch selbst damit wäre der Fundus seiner Erfahrungen und Erlebnisse längst nicht ausgefüllt, fand er doch zum Beispiel ein Gipfelkreuz auf dem höchsten Berg Amerikas, dem „Aconcagua“ in 6. 965 Metern Höhe.
Natürlich verwundert es kaum, dass Joachim Mietsch das Sorbenland, in dem er sich tief verwurzelt fühlt, an den Beginn seiner Reise stellt. Es folgen weitere, meist angrenzende Gebiete Ostdeutschlands wie das Westlausitzer Bergland, die Oberlausitz, die Sächsische Schweiz, das Zittauer Gebirge, Erzgebirge, Thüringen und der Harz. Der folgerichtige Sprung zum Nachbarn führt in die Böhmische Schweiz, Iser- und Riesengebirge, das Böhmische Paradies, in die Felsenstädte von Adersbach (Adršpach) und weiter nach Mittelböhmen. Über die Slowakei mit der Kleinen Fatra und der Tatra geht es hinüber nach Polen mit den Schwerpunkten Schlesien, Krakau und wieder Tatra. Es würde zweifellos den Rahmen sprengen, wollte man hier auf jedes dieser und der noch folgenden Kapitel im Einzelnen näher eingehen. Diese sind Bulgarien mit dem Pirin- und dem Rila-Gebirge und Rumänien. Über Süddeutschland mit der Fränkischen Schweiz und dem Oberen Donautal nähern wir und nun den Hochgebirgen der Alpen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weiter geht es zu den Gipfeln Italiens, über Slowenien, Kroatien und Montenegro nach Griechenland, Spanien und schließlich hinauf bis nach Norwegen, wo unser ausgedehnter Rundweg enden soll.
Alles in allem eine Unmenge interessanter und wissenswerter vom Autor fachkundig und vor allem authentisch vermittelter Dinge. Bestechend auch immer wieder die ausdrucksstarken Fotos, die natürlich längst nicht den wahren Reiz und die reale Schönheit wiedergeben können. Aber vielleicht werden doch bei deren Betrachten alte Erinnerungen des Lesers wach, wenngleich er nicht selbst oben auf dem Gipfel des gezeigten Berges, aber zumindest an dessen Fuß gestanden hat.
Das Buch ist neben dem Buchhandel auch beim Mobilen Vertriebs- und Allroundservice Wolfgang Berndt in Oderwitz erhältlich.