100 Bautzener stehen zusammen für Israel
Etwa 100 Bautzener hatten sich zusammengefunden, die ihre Solidarität zu Israel bekundeten. Foto: Carmen Schumann
Bautzen. Die Ereignisse im Nahen Osten lassen wohl in diesen Tagen niemanden kalt. Dem Aufruf von Petra Kaulfürst von der katholischen Kirchgemeinde St. Petri zu einer Solidaritätskundgebung für Israel unter dem Motto „Zusammenstehen für Israel“ folgten am Freitagabend rund 100 Bautzener Bürger.
Nach einem ökumenischen Friedensgebet im Dom folgten die Teilnehmer draußen dem Vortrag von Petra Kaulfürst über die vielfältigen Beziehungen, die sie und ihre Familie mit Israel verbinden. Sie sei in einem christlichen, aber auch politisch interessierten Elternhaus aufgewachsen. Ihre Großmutter sei trotz der dadurch entstehenden Gefahr von Repressailien während der NS-Zeit bei jüdischen Händlern einkaufen gewesen und ihr Großvater hatte Juden geholfen. Ihr Vater hatte sich als Brückenbauer verstanden und zu DDR-Zeiten Vorträge über die Geschichte Israels gehalten. Petra Kaulfürst hält regelmäßig Andachten im Klarissenkloster und organisiert das Kaddisch-Gebet auf dem jüdischen Friedhof mit. Der seit 1997 bestehende Arbeitskreis Begegnung mit dem Judentum beim Bischof-Benno-Haus Schmochtitz organisierte in dieser Zeit rund 200 Veranstaltungen, darunter Vorträge und Exkursionen. Petra Kaulfürst erinnerte zudem daran, dass in Bautzen auf Initiative des Arbeitskreises zahlreiche Stolpersteine zur Erinnerung an einstmals n Bautzen lebende jüdische Mitbürger verlegt wurden. Anlässlich der 1.000-Jahrfeier von Bautzen weilten 2002 ehemalige jüdische Bautzener und ihre Nachfahren in der Spreestadt. Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung am Freitag, bei der auch Israel-Fahnen hochgehalten wurden, wurden jüdische Lieder gesungen.
Kommentare zum Artikel "100 Bautzener stehen zusammen für Israel"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Seit Jahren gedenken wir auf dem Jüdischen Friedhof der Pogromnacht. Es fällt immer wieder auf, dass nur sehr wenige Bürger/innen daran teilnehmen. Es waren auch mal wenige Schüler/innen auf Einladung der VVN-BdA dabei. Wieso kann man nicht, wenn dieser Tag so wichtig für alle in Deutschland ist, den Schüler/innen schulfrei für diese Gedenkveranstaltung geben? Wo liegt das Problem?
Danke für den Bericht, fairerweise wäre hinzuzufügen, dass es nicht 100, sondern (maximal) 60 Menschen waren, die vor Ort anwesend waren. Eine wirklich kleine Grupee, und das nicht ohne Grund.
Freundliche Grüße