21. Bautzener Theatersommer: Die Olsenbande
Fotos: Cornelia Fulk
Bautzen. Nach legendären 133 Vorstellungen in 14 Jahren von „Die Olsenbande dreht durch“ (1998 – 2012) im großen Haus sind Egon, Kjeld und Benny wieder da. Am Donnerstag, 9. Juni, 19.30 Uhr startet der diesjährige Bautzener Theatersommer mit „Die Olsenbande und der große Hintermann“ im Hof der Ortenburg.
Natürlich hat auch Egon (Olaf Hais) wieder einen Plan, den Benny (Istvan Kobjela) „Mächtig gewaltig!“ findet, während Kjeld (Rainer Gruß) besorgt fragt „Was wird nur Yvonne dazu sagen?“. Doch Yvonne (Katja Reimann) hat ganz andere Sorgen: Sohn Börge (Anthony Mrosek) will die kleine Fie (Julia Klingner ) heiraten, ein Enkelkind ist auch schon unterwegs. Doch die Hochzeit kostet und so muss Egon helfen. Ob Ming-Vase oder Bedford-Diamanten, alles könnte so einfach beschaffbar sein, wenn nicht Bang Johansen (Götz Schweighöfer) und das dumme Schwein (Erik Dolata) immer dazwischen kämen. Auch die beiden Polizisten (Mirko Brankatschk und Ralph Hensel), die meist suchen ohne etwas finden zu dürfen, und natürlich Dynamit-Harry (Jan Mickan) werden wie bekannt gehörig dazwischenfunken.
Für das diesjährige Freiluftspektakel wurden weder Kosten noch Mühen gescheut um in puncto Ausstattung den Filmen möglichst nah zu sein. Besonders viel Hektik hatte dabei die Requisite. Das Team um Torsten Kaiser setzte sich bereits vor mehr als sechs Wochen bei ersten Konzeptionsbesprechungen mit dem Intendanten Lutz Hillmann und der Dramaturgin Eveline Günther zusammen und machten erste Pläne, was alles für das neue Stück herangeschafft werden muss. Wichtige Utensilien wie der legendäre Tresor der Firma Franz Jäger, eine Bombe, die Ming-Vase, die alten schusssicheren Westen und und und, alles musste möglichst echt aussehend binnen weniger Wochen in akribischer Kleinarbeit nachgebaut werden. „Das waren manchmal schon echte Herausforderungen, aber jetzt, nur wenige Tage vor der Premiere sind es nur noch Kleinigkeiten, die wir besorgen oder bauen müssen“, erzählt Torsten Kaiser von der Requisite.
Auch die Bühnentechnik mit den vielen Pyroelementen war eine Aufgabe für sich, da in den 35 Aufführungen exakt zur selben Zeit etwas explodieren soll. Sogar sechs Autos und Motor- und Fahrräder aus der Originalzeit (Ende der 70er – Anfang der 80er Jahre) werden sich wilde Verfolgungsjagden liefern. Die Boliden aus der Zeit aufzutreiben war nicht einfach.
Aber auch auf zahlreiche kleinere detailgetreue Überraschungen – zum Beispiel ob und wie Egon Olsen eingefroren wird, kann sich das Publikum freuen.
Für die aufwändige Inszenierung beim 21. Bautzener Theatersommer wurde der Innenhof der Ortenburg anders gestaltet. Es gibt erstmals zwei Bühnen und zwei Zuschauertribünen, dazwischen wurde extra eine 500 Quadratmeter große Fläche asphaltiert – eine logistische Meisterleistung für alle Beteiligten. Um so mehr fiebern nun alle Akteure der Premiere am Donnerstag, 9. Juni, entgegen. Noch stehen die letzten Proben in der Ortenburg an, bis die berühmte Musik und damit die legendäre Entlassung von Egon Olsen ansteht.
Wie groß die Vorfreude des Publikums auf den diesjährigen Theatersommer ist, merkt man daran, dass eine Woche vor der Premiere bereits rund 31.000 Karten verkauft waren – 88-prozentige Auslastung.
Die letzte Vorstellung von „Die Olsenbande und der große Hintermann“ findet am Sonntag, 17. Juli, 15.00 Uhr statt.
Man kann schon jetzt verraten, dass die Olsenbande einen weiteren Coup in Bautzen geplant hat: Der Theatersommer 2017 zeigt dann „Die Olsenbande wandert aus“.