25 Jahre Kirche zum Heiligen Kreuz mit dem Großen Fastentuch
Bei strömendem Regen standen die Menschen zur Eröffnung der Kirche zum Heiligen Kreuz vor 25 Jahren Schlange. Foto: Archiv
Zittau. Der Verein Zittauer Fastentücher e.V. bereitet gemeinsam mit den Städtischen Museen sowie der Stadt Zittau das Jubiläum 25 Jahre Museum Kirche zum Heiligen Kreuz vor. Folgendes Programm ist geplant:
Mittwoch, 12. Juni
Freier Eintritt für alle Besucher
Samstag, 15. Juni
Besuch des Vereins für Sächsische Landesgeschichte e.V., vormals „Königlich Sächsische Verein zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer“, anlässlich seines 200-jährigen Gründungsjubiläums. Von 1842 bis 1876 war das Große Zittauer Fastentuch in dessen Museum im Palais des Großen Gartens ausgestellt.
Samstag, 22. Juni
Jubiläumsveranstaltung für geladene Gäste
Es war am 12. Juni 1999, vor 25 Jahren, als der damalige Oberbürgermeister Jürgen Kloß im Rahmen einer Festveranstaltung symbolisch den von Goldschmiedemeister Baldauf gefertigten vergoldeten Schlüssel für die aufwändig sanierte Kreuzkirche übergab, die von nun an als Museum für das Große Zittauer Fastentuch dienen sollte. Das kostbare Tuch hatte nach einer unglaublichen Odyssee endlich eine dauerhafte Heimstatt gefunden. Nach der Festveranstaltung durften alle Zittauer ihr Fastentuch eintrittsfrei bewundern. Es regnete in Strömen. Trotzdem bildete sich eine riesige Warteschlange, die bis zum Klienebergerplatz reichte. Das Große Zittauer Fastentuch ist eine Votivgabe des Zittauer Gewürz- und Getreidehändlers Jacob Gürtler, der sich am linken unteren Rand vor einem Tisch mit Gewürzsäckchen und einer Waage in der Hand abbilden ließ. Von 1472 bis 1672 verdeckte es jedes Jahr zwischen Aschermittwoch und dem Karsamstag den Altarraum der Zittauer Hauptkirche St. Johannis. Es zählt mit 6,80 Metern Breite und 8,20 Metern Höhe zu den ältesten und größten solcher Exemplare überhaupt. Schachbrettartig in zehn Zeilen mit je neun Feldern eingeteilt, zeigt es 90 Motive aus der biblischen Geschichte von der Erschaffung der Welt bis hin zum Jüngsten Gericht. 45 Bilder sind dem Alten Testament und 39 dem Neuen zuzuordnen. Sechs stammen aus den Apokryphen und erzählen Mariengeschichten.