26 km Amphienzäune wurden aufgebaut
Daniel Müller (l.) und Ramzon Akoirov (r.) sowie Dilshod Akobirov (Mitte) beim Eingraben von Fangeimern entlang des Amphibienschutzzaunes am Tauerwiesenteich. Foto: Bernard Donke
Klitten/Förstgen/Zimpel. Die Zeit der ersten Frühlingstage ist auch die Zeit, in der die großen Wanderungen der Amphibien zu ihren angestammten Laichplätzen beginnen. Dabei müssen sie oft vielbefahrene Straßenabschnitte überqueren, an denen ihnen der Tod durch Überfahren droht. Deshalb werden seit Jahren Amphibienschutzzäune an besonders gefährdeten Straßenabschnitten von den Naturfreunden aufgebaut. An diesen werden die Tiere eingefangen und registriert, um gefahrlos über die Fahrbahn gebracht zu werden.
Es ist frühmorgens gegen 7.00 Uhr recht unangenehm in diesen Tagen, wenn die Mitarbeiter der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz e.V. in Förstgen mit dem Aufbau der Amphibienschutzzäune zwischen Reichwalde und Löbau beginnen. So auch am 11. März, als Mitarbeiter Daniel Müller mit seinen Kollegen Ramazon und Dilshod Akobirov aus Tadschikistan an der Straße zwischen Klitten und Förstgen auf Höhe des Tauerwiesenteiches einen 1.600 Meter langen und circa 50 Zentimeter hohen Amphibienschutzzaun aufbauen. Hier werden in Abständen von 30 bis 40 Metern von den drei Naturfreunden Fangeimer entlang des Zauns von der der Fahrbahn abgewandten Seite eingegraben. In diesen sollen die Amphibien, beim Versuch die Straße zu überqueren, gefangen werden, um danach von den Mitarbeitern der Naturschutzstation und ehrenamtlichen Helfern eingesammelt und registriert zu werden.
Insgesamt haben die Mitarbeiter der Naturschutzstation 26 Kilometer Amphibienschutzzaun an 24 besonders für die Amphibien gefährdeten Straßenabschnitten zwischen Boxberg-Reichwalde und Löbau-Bellwitz aufgebaut. Jedoch waren die Zahlen der von den Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern eingefangenen Amphibien in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen. Die Leiterin der Naturschutzstation, Annett Hertweck, sieht die Ursache insbesondere am Wassermangel in den Laichgewässern begründet. „Letztes Jahr lag es sicher am Wassermangel in den Laichgewässern durch die vorangegangenen niederschlagsarmen Jahre. Umso wichtiger ist es, dass das Wasser zurückgehalten wird, Feuchtwiesen erhalten bleiben und vorhandene Feuchtsenken nur wegen besserer landwirtschaftlicher Nutzung ’eben nicht’ verfüllt werden“, sagt sie. Am Donnerstag, dem 11. März wurden auch die ersten Knoblauchkröten bei Zimpel eingefangen und registriert, bestätigt Annett Hertweck.
Eigentlich sollten 2021 auch wieder junge Helfer in der Ferienwoche Amphibien vom 29. März bis 1. April von Förstgen aus zum Einsatz kommen. Nach Rücksprache mit dem Jugendamt ist diese Maßnahme allerdings mit der Begründung wieder steigender Coronazahlen abgesagt worden.