3D-Steroblick und alte Kunst in Bautzen
Ein Kupferstich Albrecht Dürers aus der Bautzener Sammlung im 3D-Stereoblick. Foto: Museum Bautzen
Bautzen. Rund um das Sehen geht es in der Ausstellung „Himmel und Horizont – Visionen und Perspektiven. Grafiken alter Meister im Original und im 3D-Stereoblick“ ab dem 9. Dezember im Museum Bautzen. Die reine Schönheit meisterhafter Holzschnitte und Kupferstiche Cranachs, Dürers und Schongauers wird in dieser Kabinettausstellung mit verschiedenen Theorien zur Perspektive und praktischen Versuchen zur Stereoskopie verbunden.
Zu sehen sind dabei Werke bekannter Künstler aus der Sammlung des kunstinteressierten Hans von Gersdorff zu Weicha (1630–1692). Dabei geht es auch um Dürers wichtige Holzschnittfolge zur Apokalypse des Johannes von Albrecht Dürer. Zu den Originalen wurden stereoskopischen Doppelbilder erzeugt, welche die Grafiken auf eine Weise räumlich erscheinen lassen, wie man es aus dem modernen 3D-Kino kennt. Mit Nachbauten von Zeichengeräten Albrecht Dürers können die Besucher außerdem selbst ausprobieren, perspektivisch korrekt zu zeichnen oder damit Verzerrungen zu produzieren, sodass einzelne Motive in den Bildern nur aus einem bestimmten Winkel zu erkennen sind. Andere Versuchsanordnungen der Ausstellung beschäftigen sich mit der umgekehrten Perspektive, wie sie in der Ikonenmalerei angewendet wurde.
Zur Kabinettausstellung wird auch ein Begleitprogramm aus Führungen und Philosophisch-mathematischen Erquickstunden mit dem Kurator Ulrich Schollmeyer geboten. Die Ausstellung ist bis zum 7. April 2024 im Museum Bautzen zu besichtigen. Es erscheint ein Katalog, der im Museum erhältlich ist. Zur Eröffnung der Kabinettausstellung am 9. Dezember, 15 Uhr, ist der Eintritt frei.