Inventur im Görlitzer Zoo: 723 Tiere in 88 Arten
Kuscheln und Zählen vertragen sich bei den Zebramangusten leider nicht. Foto: Catrin Hammer
Görlitz. Zum Jahresbeginn dreht sich im Görlitzer Tierpark stets alles um tierische Zahlen, so auch 2023. Während die Tierinventur bei Arten wie den Yaks oder den Roten Pandas kinderleicht ist, kann sie bei anderen Arten kompliziert werden. Im Mangustengarten kuscheln sich bei den winterlichen Temperaturen 36 Zebramangusten zu großen Haufen zusammen, die zum Zählen mit breitgestreutem Futter getrennt wurden. Im Zwitscherzimmer war die Zählung noch aufregender: Mehrere Pfleger bieten im Raum verteilt Futter an und zählen, wie viele hungrige Wellensittiche sie damit anlocken. Das Ganze wird dann noch für eine höhere Genauigkeit mehrmals wiederholt und am Ende wissen wir, dass dort 120 Wellensittiche munter durcheinanderzwitschern.
Dank geduldiger und erfahrener Mitarbeiter und der ein oder anderen Leckerei gibt nun auch die diesjährige Inventur einen Überblick über die Tierbestandsentwicklungen. „Aktuell beheimatet unser Tierpark genau wie vor einem Jahr 88 Tierarten mit insgesamt 723 Individuen, was eine leichte Steigerung zum Vorjahr darstellt“ gibt Kuratorin Catrin Hammer bekannt.
Die zusätzlichen Tiere wurden hauptsächlich bei Arten mit hohen und schwankenden Beständen, wie beispielsweise Guppys oder Steppenlemmingen gezählt. Bei den Tierarten gab es jedoch einige Neuerungen, was auf dem ersten Blick nicht so scheint, da sich neue und nicht mehr im Bestand befindliche Arten zahlenmäßig ausgleichen. „Mit den Buschschliefern können unsere Besucher seit 2022 kleine Elefanten-Verwandte im Tierpark bestaunen und in einer neuen Artenschutzvoliere werden dieses Jahr unter anderem Felsenmeerschweinchen und stark bedrohte Salvadori-Weißohrsittiche zu sehen sein, die aktuell noch hinter den Kulissen gehalten werden“, so Catrin Hammer.
Besonders erfreulichen Nachwuchs hat im letzten Jahr zum ersten Mal das Mittelbeo-Pärchen beschert. Das Jungtier wird nun im „Beo-Datingcenter“ an die passende Partnerin vermittelt, um selbst zur schwierigen Zucht der Art beizutragen. Während der Tod des betagten Trampeltierwallachs Ivan traurig stimmte, gab es 2022 Nachtzuchterfolge unter anderem bei Bambushühnern, Krokodilschwanzechsen und Roten Pandas. Eine weitere Erfolgsgeschichte war die spektakuläre Auswilderung von drei Steinböcken, denen dieses Jahr weitere Nachzuchten aus Görlitz in die Alpen folgen sollen.