Änderungen am Baudenkmal
Silke Schoepe möchte auch künftig in ihrer Freizeit noch schneidern. Foto: Steffen Linke
Zittau. Gleich zwei Änderungen ergeben sich im Jahr 2020 am und im ältesten Baudenkmal der Zittauer Johannisstraße. Zum einen nimmt sich eine französische Architektin dem über 500 Jahre alten Haus, welches als einziges noch unsaniert mit venezianischem Charme die Straße markant beendet, an.
Zum anderen schließt der kreative Laden „einundalles“ seine Pforten. Nach über zehn Jahren wird Silke Schoepe ihre Tätigkeit hier beenden und zukünftig beruflich ganz andere Wege gehen.
„Schneidern werde ich in meiner Freizeit trotzdem“, sagt sie. Immerhin hätten sich auch mit dem Jahreswechsel interessante Kontakte zur Steampunkszene ergeben, die der Kreativität und interessanten und ausgefallenen Projekten weiter Raum geben werden. Auch für historische Konzepte, wie zuletzt zum Film „Ein Hauch von 1900“, möchte Silke Schoepe gern Ansprechpartnerin bleiben. Ab Februar bis Ostern wird jedoch – immer samstags – alles verkauft. Neben Kleidung – alltagstauglich oder extravagant – werden Schmuck, Accessoires und auch Stoffe angeboten. Wer außerdem ein Faible für historische Nähmaschinen und Kleinmöbel hat, könnte hier auch fündig werden.
Silke Schoepe merkt kritisch an, dass es der Einzelhandel nicht nur generell, sondern insbesondere in Zittau sehr schwer habe. Denn die Rahmenbedingungen würden nicht stimmen. „Man scheint manchmal in einer Parallelwelt zu den Stadtentscheidern zu leben. Vieles könnte anders, viel besser, effektiver und zielführender gemacht werden. Meinen Mitstreitern auf der oberen Johannisstraße wünsche ich weiter gutes Gelingen. Die tollen, gemeinschaftlichen Modenschauen werde ich vermissen und auch viele erbauliche Kundengespräche“, sagt sie.