Alle Jahre wieder: Stau durch Bau!
Die Wölkauer Kreuzung wird bis Ende November ausgebaut, einschließlich der Erneuerung der Ampelanlage. Foto: Carmen Schumann
Region. Auch in dieser Bausaison müssen sich Autofahrer wieder auf zahlreiche Straßensperrungen und damit verbundene Umleitungen einstellen. Darüber informierte jetzt Andreas Biesold vom Landesamt für Straßen und Verkehr (Lasuv) Niederlassung Bautzen. Dieses ist verantwortlich für insgesamt 1550 Kilometer Straßen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz.
Davon sind 1050 Kilometer Staatsstraßen und 500 Kilometer Bundesstraßen. 612 Brücken sind in diesem Bereich zu betreuen. Diese sind, nachdem der Nachholebedarf in den letzten 30 Jahren abgearbeitet wurde, zum Glück in einem vergleichsweise guten Zustand. Für das Jahr 2023 erhielten die Brücken im Bereich der Bundesstraßen die Zustandsberichts-Note 1,76 und die im Bereich der Staatsstraßen die Note 1,72. Das entspricht einer Schulnote von „Zwei“. So stehen auf dem Plan für dieses Jahr nur wenige Brücken, die zu erneuern oder reparieren sind. Das betrifft die Steinbogenbrücke im Bereich der B98 in Sohland, die von Ende Mai bis Ende Juni instandgesetzt wird und die Steinbogenbrücke in Ottendorf-Okrilla, an der von Anfang Mai bis Ende September gebaut wird.
Im Bereich des Landkreises Bautzen finden größere Bauvorhaben unter anderem in Sohland statt, wo neben der Brückenerneuerung auch der Kreisverkehr auf dem Plan steht. Der wird für 1,62 Millionen Euro grundhaft ausgebaut. Dabei werden auch die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Die Maßnahme findet von Mitte April bis Mitte Oktober statt. Es wird eine provisorische Umfahrung eingerichtet.
Auf Wunsch des Kernforschungszentrums Rossendorf wird an der B6 ein Radweg auf 929 Metern Länge gebaut. Hier findet eine Sperrung in Richtung Dresden statt. In den Sommerferien gibt es eine Vollsperrung. Umleitungen werden eingerichtet. Baubeginn ist Mitte April. Abgeschlossen werden soll der Bau Ende Oktober.
Voll gesperrt wird nach Ostern die Kreuzung an der B6 in Wölkau. Diese wird bis Ende November ausgebaut, einschließlich der Erneuerung der Ampelanlage.
Weitere Straßenbaumaßnahmen im Kreis Bautzen sind geplant in Laußnitz, Rauschwitz, Radeberg, zwischen Lohsa und Weißkollm, Brießnitz, zwischen Pulsnitz und Großnaundorf, sowie in Häslich und Medingen.
Finanziell den „größten Brocken“ stellt der Neubau von sechs Kilometern B 178 dar. Hier gab es Probleme mit einem Öko-Landwirt, der durch den Straßenbau seine Existenz gefährdet sah und deshalb vor Gericht zog.
Dadurch mussten die Planungen komplett neu durchgeführt werden. Nun ist aber endlich der Weg frei für den Neubau. Wann endlich das letzte Stück der B 178 bei Weißenberg/Kotitz an die Autobahn angeschlossen werden kann, konnte Andreas Biesold noch nicht sagen. „Wir haben hierfür ja noch nicht mal Baurecht“, sagte er.
Insgesamt stehen für die Baumaßnahmen im Bereich der Niederlassung Bautzen des Lasuv im Jahr 2024 28 Millionen für Bundesstraßen und 26 Millionen für Staatsstraßen zur Verfügung.
Mit dem allseits beklagten Fachkräftemangel hat auch das Lasuv zu kämpfen. Es fehlen Planer, Bauleiter und Bauingenieure.
Ein neu zu schaffendes duales Studium könnte ein Weg sein, um aus der Misere herauszukommen. Die theoretische Ausbildung hierfür könnte an der Berufsakademie Glauchau stattfinden. Das könnte für Abhilfe sorgen.