Als Steinbach 1824 Post noch erreichte

Der mit Texttafel erneuerte Stein. Foto: Eveline Neumann
Rothenburg. Seit fast genau 200 Jahren steht das Denkmal für den Postboten Gottlieb Koz an der Straße zwischen Rothenburg-Noes und dem Flugplatz. Tragisch ist sein Schicksal gewesen. An einem eisigen Wintertag im Februar 1824 erlitt der Noeser Gottlieb Koz kurz vor seinem Ziel, nachdem er die Post zu Fuß bis nach Steinbach getragen hatte, vermutlich einen Schlaganfall und erfror.
Nachdem der Stein, der bereits drei Monate nach dem Unglück errichtet wurde, in den 1980er-Jahren auf einen neuen Sockel gestellt wurde, hatte der Zahn der Zeit und das Wetter weiter am Sandstein genagt und dadurch die Inschrift zerstört. Sie auf die ursprüngliche Art wieder herzustellen, wäre zu aufwendig. Aber die tragische Geschichte soll nicht in Vergessenheit geraten. So wurden nun zwei Metallplatten angefertigt, deren eingravierte Worte an diesen Mann, der so unglücklich zu Tode kam, erinnern.
Wie wertvoll der Erhalt solcher Gedenkstätten ist, hat eine Begebenheit 2015 gezeigt. Zwei Menschen tanzten freudig um das inoffizielle Ortsschild von Noes. Es stellte sich heraus, dass es sich um Kinder Noeser Auswanderer nach Australien und Nachkommen von Gottlieb Koz handelte, die hier auf der Suche nach ihren Wurzeln waren. Sie hatten von seinem Schicksal erfahren und besuchten hocherfreut und dankbar den Gedenkstein.