Alstom-Tarifvertrag: Alle sind zufrieden
Hinsichtlich des Zukunftstarifvertrags für die Bautzener (und auch Görlitzer) Alstom-Beschäftigten demonstrieren alle Seiten Zufriedenheit. Foto: Archiv
IG Metall, Gesamtbetriebsrat und die Firma Alstom haben einen Zukunftstarifvertrag zur Sicherung der Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland für die nächsten drei Jahre unterzeichnet.
Bautzen. Der Tarifvertrag, der auch die beiden ostsächsischen Standorte Bautzen und Görlitz einbezieht, ist damit wirksam. Mit den angestrebten Produktivitätsverbesserungen kann auch mittel- und langfristig in Deutschland produziert werden. Die Vereinbarung setzt voraus, dass bestimmte ökonomische Zielvereinbarungen innerhalb der nächsten Jahre erreicht werden.
„Für die ostsächsischen Standorte Bautzen und Görlitz bietet der Zukunftstarifvertrag die große Chance, beide Werke langfristig zu stärken, wettbewerbsfähiger zu machen, um unseren Kolleginnen und Kollegen wieder eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu bieten“, sagt Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Das Verhandlungsergebnis ist ein großer Erfolg der Metallerinnen und Metaller bei Alstom. Jetzt gilt es, zügig die Möglichkeiten des Zukunftstarifvertrages zu nutzen, um die Zukunft der Standorte zu gestalten.“
René Straube, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Alstom, betont: „Unsere beiden wichtigsten Ziele sind mit diesem Tarifvertrag erreicht: Beschäftigung sowie Standorte vorerst gesichert und durch Produktivitätssteigerung werden wir auch mittel- und langfristig in Deutschland produzieren. Für die Kolleginnen und Kollegen ist dieser Zukunftstarifvertrag aber auch ein starker Einschnitt, deswegen ist es wichtig, dass sich die erwarteten Erfolge auch einstellen.“
Auch der Deutschland-Chef von Alstom, Müslum Yakisan, äußerte sich positiv: „Der Zukunftstarifvertrag stellt die Weichen für mehr Wettbewerbsfähigkeit von Alstom in Deutschland und ist für uns daher ein echter Meilenstein“, wird er in überregionalen Medien zitiert.
Die Einigung sieht eine Beschäftigungssicherung für die nächsten drei Jahre vor. Bei grundsätzlich geänderter wirtschaftlicher Ausgangslage sind Personalanpassungen nur unter gemeinsam festgelegten und vertraglich fixierten Voraussetzungen möglich. Die finanziellen Zugeständnisse der Mitarbeitenden belaufen sich auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr. Dabei geht es ausschließlich um tarifliche Sonderzahlungen und freiwillige Leistungen des Arbeitgebers. Bei Erreichung erfolgsbezogener Kennzahlen werden die zuvor einbehaltenen tariflichen Sonderzahlungen im Folgejahr zurückgezahlt. Jeder Standort erhält einen Schwerpunkt mit klarem Aufgabenspektrum. Zudem werden pro Jahr zwei Prozent des Deutschland-Umsatzes in die deutschen Standorte investiert, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
„Es war ein langer und streckenweise auch sehr mühsamer Weg. Aber es hat sich gelohnt: Die Arbeitsplätze sind gerettet, die Standorte gesichert. Die Kolleginnen und Kollegen bei Alstom haben einen großen Anteil an diesem Erfolg: Ohne ihren Druck und ihre Entschlossenheit wäre dieses gute Ergebnis nicht möglich gewesen. Jetzt geht es darum, den Zukunftstarifvertrag schnell und konsequent umzusetzen“, so Jürgen Kerner, für die Bahnindustrie zuständiges Vorstandsmitglied der IG Metall.