Altes Casino in Bautzen ist fertig saniert
Die Turmkugel und die anspruchsvolle Dachform verlangte auch den Dachdeckern einiges ab.
Bautzen. Die Sanierung des ehemaligen Offizierscasinos an der Löhrstraße ist abgeschlossen. Wie aus dem Büro des Landtagsabgeordneten Marko Schiemann (CDU) verlautet, fand vor wenigen Tagen die Feier zur Beendigung der langjährigen Bauarbeiten statt. Bereits seit 1999 dient das 1910 errichtete markante Eckgebäude der früheren Kaserne im Südosten von Bautzen dem Unabhängigen Seniorenverband (USV) als Domizil. Nach 1945 war es zunächst Treffpunkt der Nationalen Front, von 1956 bis 1990 befand sich hier die Gaststätte NVA, und nach der Wende nutzte es das Finanzamt als Lager (Quelle: Stadt Bautzen).
Bereits 2021/22 war die Fassade des alten Casinos saniert worden, nun folgte noch als letzter Abschnitt das Dach. Mehr als 600.000 Euro aus dem Fördertopf „Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ standen dafür nach Angaben des Büros Schiemann zur Verfügung. Der Abgeordnete selbst hatte sich für die Förderung des Vorhabens stark gemacht und half auch bei der Beschaffung der notwendigen Eigenmittel. Im April 2023 traf dann der ersehnte Zuwendungsbescheid ein. Die vom Ingenieur- und Architekturbüro Sauer aus Neschwitz geleiteten Arbeiten erfolgten unter Einhaltung umfangreicher Auflagen des Natur- und Denkmalschutzes. „So musste nachgewiesen werden, dass sich im Gebälk keine schützenswerte Tiere und Insekten angesiedelt hatten; auch die historischen Schornsteinköpfe und die gleichermaßen denkmalgeschützten Schneefänger bis hin zur Turmspitze mussten wieder aufgearbeitet werden“, teilt das Büro Schiemann mit.
Die Turmkugel und die anspruchsvolle Dachform verlangte auch den Dachdeckern einiges ab. „Damit ist gesichert, dass auch künftig monatlich knapp 200 Senioren das Gebäude mit Leben füllen können. Hinzu kommen die zahlreichen Mitglieder der elf Selbsthilfegruppen unter dem Dach der Diakonie sowie die Mitglieder des Bautzener Gehörlosenvereins, die sich unter dem neuen Dach des historischen Casinos regelmäßig zusammenfinden“, so das Büro Schiemann.