Am Kulturhaus geht es endlich los
Oberbürgermeister Holm Große (re.) und Projektleiter Manuel Saring stellten dem Oberlausitzer Kurier im Frühjahr 2023 das Sanierungsprojekt vor. Jetzt geht es tatsächlich los. Foto: Archiv
Bischofswerda. Die Stadt Bischofswerda hat die ersten Leistungen für die Sanierung des Kulturhauses ausgeschrieben. Dabei handelt es sich einerseits um die Einrichtung der Baustelle und andererseits um bauvorbereitende Arbeiten im Sinne des Denkmalschutzes. Für ersteres werden laut dem Ausschreibungstext unter anderem 408 laufende Meter Bauzaun und drei Bürocontainer benötigt. Begonnen werden soll unmittelbar nach dem Jahreswechsel, wobei dies auch immer vom Verlauf und Ergebnis der Ausschreibung abhängt.
Interessanter dürfte für die Freunde und Kenner des Kulturhauses das zweite Los sein – die denkmalpflegerische Bauvorbereitung. In dieser Ausschreibung ist detailliert aufgelistet, welche fest verbauten Einrichtungsgegenstände (die nicht niet- und nagelfesten Teile wurden bereits Anfang 2023 beräumt) zu dokumentieren, auszubauen, zwischenzulagern und wieder einzubauen sind. Dazu gehören unter anderem mehrere Holztüren, die Garderobe, Einbauregale, 45 Klappsitze, Wandbilder sowie die einzigartige Kupferfolien-Dekoration der früheren Kellerdisko. Zu den denkmalpflegerisch bedeutsamen Objekten zählt demnach unter anderem die zweiflügelige Foyertür „mit Glaseinsatz, horizontaler und vertikaler Sprossenteilung und beidseitig aufgesetzten Metallverstrebungen an der unteren Türhälfte.“ Auch die historische Bühnenverkleidung soll am Ende an der Originalstelle wieder eingebaut werden. Ein Teil der Klappsitze auf der Empore soll erhalten bleiben, ein Teil aber auch entsorgt werden. Aufgearbeitet und wieder eingebaut werden sollen auch die Barhocker. Auch diese Arbeiten sollen nach dem Jahreswechsel beginnen.
Der Ausbau und die Sicherung der genannten Teile bildet die Voraussetzung für die Sanierungsarbeiten, die tief in die Bausubstanz des Kulturhauses eingreifen werden. Der Große Saal als „Herzstück“ bleibt „in seiner Kubatur und Nutzung erhalten“, wie Manuel Saring, der das Projekt vonseiten der Stadtverwaltung leitet, im Frühjahr 2023 erklärte. Angestrebt wird ein separater Zugang, damit die Besucher der Veranstaltungen nicht durch den (außerhalb der Geschäftszeiten geschlossenen) Verwaltungstrakt geleitet werden müssen. Anders verhält es sich mit dem Kleinen Saal, der in früheren Zeiten sein großes Pendant ergänzte und einen Schauplatz für kleinere Veranstaltungen bot: „Hier könnte in Zukunft die Bibliothek einziehen.“ Und Oberbürgermeister Holm Große (Freie Wähler) beschrieb die politische Aufgabenstellung wie folgt: „Einerseits das, was die Menschen mit diesem Haus verbinden – nämlich Kultur -, andererseits aber auch ein kommunales Anlaufzentrum mit vielfältigen Funktionen. Dazu gehören ein zentraler Innenstadthort, unsere Stadtbibliothek, das Bauamt sowie das Familien- und Ordnungsamt der Stadtverwaltung, das Stadtarchiv und die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung, die ihren Sitz schon seit vielen Jahren in Bischofswerda hat.“