Am Lückendorfer Berg knattern wieder die Motoren
Der bekannte Ex-Autocrosser Hagen Kaufmann mit seinem Ford Mustang. Foto: Jürgen Kießlich
Lückendorf. Nach zwei Jahren Zwangspause freuen sich die Freunde des Motorsports auf das Lückendorfer Bergrennen am Samstag, 6. August, und am Sonntag, 7. August. Es ist die 41. Veranstaltung seit 1923 auf dem beliebten Bergkurs im Zittauer Gebirge.
Der veranstaltende MC Robur Zittau e.V. gab 2019 einen hervorragenden Einstand zur Europabergmeisterschaft als Ortsclub im ADAC. Nach 60 Jahren im ADMV, auch mit sehr schönen Erlebnissen und umfangreicher Geschichte, machte sich dieser Schritt zum Wohle des MC erforderlich.
Detaillierte Informationen über das gesamte Geschehen sowie alle Dokumente gibt es im Internet unter www.bergrennen-lueckendorf.com. Die Dokumente sowie die Online-Anmeldungen sind laut den Organisatoren im Zeitalter der Digitalisierung sehr verständlich und benutzerfreundlich aufbereitet worden. Insbesondere sollten alle Verordnungen zur Einhaltung der Waldbrand-warnstufe beachtet und unbedingt respektiert werden.
Uwe Schramm aus Neusalza-Spremberg auf der Egli Honda während einer sehr schnellen Fahrt mit 132 Kilometer pro Stunde Streckendurchschnitt. Foto: Jürgen Kießlich
Seit Jahren ist die Einbindung in die große Veranstaltung Historik Mobil traditionell, die Trilogie verbindet das Festival der Zittauer Schmalspurbahn mit den Jonsdorfer Oldtimertagen und dem Lückendorfer Bergrennen. Bereits ab Freitag, 5. August, ist das Fahrerlager geöffnet. Der Zutritt ist mit der Eintrittskarte möglich, das Befahren nur mit gültiger Sonderkennzeichnung der Kraftfahrzeuge. In den Ortsteilen Eichgraben und Hartau befinden sich ausreichend gekennzeichnete Parkplätze zur kostenfreien Nutzung. Wie in den vergangenen Jahren wird der Shuttleverkehr in den Rennpausen für den Standortwechsel der Zuschauer an der Strecke wieder möglich sein. Der Beginn an beiden Tagen ist jeweils um 9.00 Uhr. Nach den zahlreichen Nenneingängen aller Klassen sind spannende Rennverläufe, auch international, zu erwarten, so die Organisatoren.
Ein Schwerpunkt während der Vorbereitungszeit war die präzise, zeitliche Optimierung des Ablaufes während der Veranstaltung. Längere Pausen sollten damit ausgeschlossen sein.
Das Lückendorfer Bergrennen ist wieder in die FIM Vintage Bergeuropameisterschaft eingebunden. Die Lizenzvergabe der Strecke durch den DMSB wurde erst kürzlich mit gutem Prädikat erneuert. Dazu gab es ein zusätzliches „Sahnehäubchen“, nämlich auch die Zulassung für Wagenrennen für die Zukunft.
Dabei gewinnt der schnellste Fahrer, wobei, wie bei Bergrennen üblich, ein Einzelstart erfolgt.
Im Wettbewerb gehen die Aktiven auf zwei, drei und vier Rädern in insgesamt 19 Klassen im bekannt imposanten Mix an den Start auf 3.650 Meter Streckenlänge. Zugelassen sind Fahrer mit A-/B-/C-/V-Lizenz ab 16 Jahre. Die Renngespanne fahren in den drei getrennten Klassen 11 bis 13, je nach Bauart und Baujahr, um die Europabergmeisterschaft. Die Fans werden mit großer Spannung erwarten, ob der Bergrekord vom Ehepaar Gierlinger von 2019 in der Klasse 8c im Suzuki-Gespann mit einem Durchschnitt von 138,21 Kilometer pro Stunde in diesem Jahr gebrochen wird.
Interessant könnten auch die Klassen 1 und 2 werden, die den DDR-Fahrzeugen AWO und MZ vorbehalten sind. In allen Klassen, außer den Renngespannen, werden neben den Trainings- zwei Wertungs- bzw. zwei Rennläufe gestartet. Den „Akrobaten auf drei Rädern“ sind vier Rennen vorbehalten.
Alle Automobile starten in der Wertung Clubsport „ADAC GLP-Berg-Cup-2022“ (GLP = Gleichmäßigkeitsprüfung) in den Klassen GLP 25 bis GLP 28 Rennsport und Tourenwagen unterteilt nach Baujahren. Die Klasse GLP 29 beinhaltet die Formelfahrzeuge wie Easter, Histo-Bergmeisterschaft, Haigo- Serie und MT 77 etc. offen. Demonstrationsfahrten werden auch außer der Wertung durchgeführt.
Nach Informationen von Hagen Kaufmann, dem zuständigen Funktionär für den Wagensport im MC, werden besonders in dieser Kategorie ein paar außergewöhnlich interessante Modelle am Ablauf stehen. Diese starten unmittelbar nach den Wagenklassen. „Ein paar der ehemals bekannten Rennfahrer aus den früheren Jahren am Lückendorfer Berg werden wir mit Sicherheit als Teilnehmer sowie als Ehrengäste beim traditionellen Rennfahrerstammtisch am 6. August begrüßen dürfen“, so die Organisatoren. Die Historie soll dabei natürlich auch nicht zu kurz kommen.