Anforderungsprofil für die neue Stadtkirche Großröhrsdorf steht
Der Kirchturm mit neuen Glocken soll wieder ein bereits aus der Ferne weithin sichtbares und hörbares Zeichen des Glaubens bilden. Foto: Archiv
Großröhrsdorf. Zum nun beschlossenen Anforderungsprofil für den Wiederaufbau der abgebrannten Stadtkirche teilt das Perspektivteam „Zukunft Kirche“ folgendes mit:
„Fast anderthalb Jahre nach dem Brand unserer Großröhrsdorfer Stadtkirche informierte der Kirchenvorstand und das Perspektivteam über den Bau einer neuen Stadtkirche in der Rödertalstadt. In einem Informationsabend mit über 100 Besuchern wurde das Anforderungsprofil für den Kirchenneubau der Öffentlichkeit vorgestellt. Dem vorausgegangen waren mehrere Gemeindeabende und Gemeindeausflüge, eine groß angelegte Umfrage mit fast 700 Rückmeldungen sowie unzählige Gespräche und Diskussionen innerhalb der Kirchgemeinde und der Stadtbevölkerung.
Als zentrales Motiv zeigte sich dabei der starke Wunsch nach Gemeinschaft – Gemeinschaft mit Gott und Gemeinschaft der Generationen untereinander. Im Mittelpunkt der neuen Kirche wird dabei das Kreuz und der Altartisch stehen, wo sich die Gemeinde versammeln kann. Darüber hinaus soll das Gebäude eine moderne Raumgestaltung und Raumaufteilung bekommen, die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten erlaubt. Neben einer Hybridorgel und einem Bandbereich mit Bühne ist u.a. ein Lounge-Bereich, ein Kirchencafé und ein Rückzugsort für Eltern mit kleinen Kindern geplant. Die Architektur soll insgesamt barrierefrei sowie kinder- und familienfreundlich gestaltet sein. Die wenigen Objekte der alten Stadtkirche, wie das Epitaph und die Sonnenuhr, die den Kirchenbrand zumindest teilweise überstanden haben, sollen behutsam in das neue Gebäude integriert werden.
Auch zeigte sich in den vielen Gesprächen und den Antworten auf die Umfrage, welch große Bedeutung die Stadtkirche als Zeichen für Heimat und Identität hat.
Der Kirchturm mit neuen Glocken soll wieder ein bereits aus der Ferne weithin sichtbares und hörbares Zeichen des Glaubens, der Kirchgemeinde und von Großröhrsdorf insgesamt werden. Im Außenbereich ist zudem ein Generationenpark als „grüne Oase“ angedacht, wo Menschen sich über alle Altersgrenzen hinweg begegnen können und der besonders Familien zum Verweilen einlädt und Open-Air-Gottesdienste ermöglicht.
Das neue Kirchgebäude soll für die Zukunft angelegt sein und ein modernes wie vielfältiges Gemeindeleben ermöglichen. Der Bau soll unsere Vorgängerkirche würdigen, aber trotzdem an die Bedürfnisse unserer und der kommenden Generationen angepasst sein. Wir wollen an die Geschichte unserer Vorgänger anknüpfen und sie fortschreiben. Es soll ein Haus Gottes und seiner lebendigen Gemeinde sein und bleiben. Uns ist bewusst, dass zu einer gelingenden Gemeinschaft mehr gehört als ein Gebäude. Gleichzeitig sind wir angesichts des großen Zuspruchs und der breiten Unterstützung bei diesen ersten Schritten hin zu einer neuen Kirche hoffnungsvoll, dass uns dies gelingen kann.
Der Brand unserer Stadtkirche hat in Großröhrsdorf und weit darüber hinaus viele Menschen tief bewegt. Unsere Kirchgemeinde hat in der Folge viel Solidarität und Beistand erhalten, worüber wir sehr dankbar sind. Auch das Gemeindeleben ist aufgeblüht und die Gemeinschaft enger zusammengerückt. Wir haben gesehen und gespürt, wie sehr sich die Menschen nach Kirche und Gemeinschaft sehnen.
Daher hat der Kirchenvorstand bereits im August 2023 beschlossen, dass es wieder eine Kirche auf dem Kirchberg geben soll. Ein Jahr später folgte jetzt der Beschluss zum vorgestellten Anforderungsprofil, das durch das Perspektivteam erarbeitet wurde.
Dem vorausgegangen war eine groß angelegte und öffentliche Umfrage, an der über den Sommer hinweg insgesamt 694 Personen sowohl im Internet als auch in Papierform teilgenommen haben. Das vorgestellte Anforderungsprofil dient als Grundlage für einen Architektenwettbewerb, an dessen Ende ein konkreter Entwurf für die neue Großröhrsdorfer Stadtkirche steht.“