Anklage nach Großröhrsdorfer Messerattacke erhoben
Vor dem Landgericht in Bautzen soll schon bald die brutale Messerattacke von Großröhrsdorf verhandelt werden. Ein 15 Jahre alter Schüler steht im Verdacht, die Tat begangen zu haben. Foto: Archiv
Bautzen. Die Staatsanwaltschaft Görlitz hat jetzt Anklage gegen einen 15-jährigen Deutschen erhoben. Der junge Mann steht im Verdacht, am Nachmittag des 15. September 2021 in Großröhrsdorf eine ein Jahr ältere Mitschülerin durch Messerstiche tödlich verletzt zu haben. Bislang habe sich der Beschuldigte zu den Tatvorwürfen nicht eingelassen, so ein Sprecher der Außenkammern Bautzen des Landgerichts Görlitz. Er befinde sich aktuell „nicht auf freiem Fuß“.
Die Tat ereignete sich in einem Garagenkomplex an der Johann-Sebastian-Bach-Straße. Damaligen Medienberichten zufolge reanimierten Rettungskräfte die Jugendliche und brachten sie in ein Krankenhaus. Dort verstarb das Mädchen jedoch wenig später. Indes fehlte vom Täter zunächst jede Spur. Erst Tage später klickten infolge einer Wohnungsdurchsuchung bei dem 15-Jährigen die Handschellen. Wie es auch hieß, kannten sich beide aus der Schule. Was letztendlich zu der schrecklichen Tat führte, darüber lässt sich bislang nur spekulieren.
Licht ins Dunkel soll der bevorstehende Prozess bringen. Da der Angeklagte Jugendlicher ist, findet die Verhandlung jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, sagte der Gerichtssprecher. Er geht davon aus, dass mehr als 20 Zeugen gehört werden - darunter auch Bekannte aus dem Umfeld des Opfers und des Angeklagten. Zudem kämen vier Sachverständige zu Wort. Ein Termin sei aber noch nicht bestimmt worden.
Verteidiger Carsten Brunzel aus Dresden sagte auf Anfrage, dass er zunächst Akteneinsicht bekommen müsse. Danach wolle er sich mit seinem Mandanten verständigen. Der junge Mann wird aktuell von zwei Anwälten vertreten.