Arbeiten an Werkszufahrt gehen weiter

Die Tage der Spreebrücke am Bombardier-Gelände sind gezählt: Im Juni soll sie dem Abrissbagger weichen. Foto: privat
Bautzen. Auf der Baustelle am Humboldthain herrscht nach der beendeten Winterpause wieder emsiges Gewusel. Inzwischen sind die Bautrupps bis zur Spree vorgerückt. Dort soll voraussichtlich ab Juni eine neue Brücke errichtet werden, die künftig auch 40-Tonnern standhält. „Um die Brücke herum werden die Baubehelfe für den Abbruch eingebaut“, sagte Rathaussprecherin Laura Ziegler auf Anfrage. „Dabei handelt es sich um eine Verrohrung mit einer Abdeckung als Arbeitsebene.“ Um auch während des Baus der neuen Flussquerung über das Gewässer gelangen zu können, sei eine Behelfsbrücke errichtet worden. Sie sollte am heutigen Freitag von den Behörden abgenommen werden, hieß es. Ein Ende der gesamten Brückenbaumaßnahme fasst die Stadtverwaltung für den Herbst ins Auge. „Zu beachten ist dabei, dass dieser Stand schnell überholt sein kann. Denn in der aktuellen Corona-Situation ändern sich regelmäßig die Erlasslagen, Lieferbedingungen und Arbeitsmöglichkeiten für die Firmen.“
Auf die veranschlagte Bausumme habe sich die Entwicklung bislang nicht ausgewirkt. „Es gibt bisher keine Kostensteigerungen.“ Allerdings, so schränkte die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung ein, haben die naturschutzfachlichen Maßnahmen, die als Ausgleich für den bauzeitlichen Eingriff in das Gewässer erforderlich werden, voraussichtlich einen größeren Umfang als bisher geplant. „Diese sind aber kostenmäßig noch nicht bewertet“, erklärte sie. Seit Monaten entsteht zwischen der Neustädter Straße und dem Bombardier-Werksgelände eine Gemeindestraße, die einen Teil des Lkw-Verkehrs auf der Fabrikstraße abfangen soll. Den Ausbau der Zufahrt fördert der Freistaat Sachsen mit fast 2,3 Millionen Euro. Es handelt sich um einen rund 770 Meter langen Bauabschnitt.
Im Zuge der Arbeiten musste auch eine von einer Waldkauzfamilie genutzte Linde weichen, die für sich genommen ein kleines Biotop darstellte. Einem Gutachten zufolge war der Stamm durch Fäulnis stark angegriffen und die Standsicherheit nicht mehr gegeben. Bei zahlreichen Bautzenern stieß die Abholzung indes auf Unverständnis. Seit Jahrzehnten hatten die Vögel den Baum für sich in Anspruch genommen. Mit dem Verschwinden der Linde aus dem Straßenbild wurden die Tiere vorerst nicht mehr gesehen, berichteten Insider.