ARD erschließt das nächste Wolfsareal
Winfried Glatzeder mit seinem Sohn Robert bei der Premiere im Kino am Berliner Alexanderplatz am 16. Januar Foto: M. Wehnert
Berlin/Görlitz. Bei Wolfsland in der Niederschlesischen Oberlausitz geht es oft mystisch zu. Das wird es wohl erst recht bei „Oderbruch“ – denn diese neue Produktion, die in der ARD-Mediathek seit 19. Januar zu finden ist, ist explizit als „Mystery-Crime-Serie“ angekündigt. Vom 19. bis 26. Januar sind vier der insgesamt acht Folgen jeweils ab 22.20 Uhr zudem regulär im Ersten zu sehen.
Schauplatz ist das Oderbruch bei Frankfurt/Oder, aber auch Görlitz und ein Wald bei Löbau waren beim Dreh dabei. Das Oderbruch, eine der dünstbesiedelten Gebiete Deutschland und auch bereits vom Wolf umfassend heimgesucht, wird zum Schauplatz eines Serienmordfalls bisher nie dagewesenem Ausmaßes: In der Nähe des kleinen Dorfes Krewlow wird auf einem Feld ein Berg von Leichen und Tierkadavern gefunden. Die unzähligen Morde reichen über Jahrzehnte zurück und die Toten haben scheinbar keine Gemeinsamkeiten. Kommissar Roland Voit (Felix Kramer) soll die Untersuchungen zu der ungeheuerlichen Mordserie an der Seite des polnischen Kripobeamten Stanislaw Zajak (Lucas Gregorowicz) unterstützen. Auch Voits ehemalige Kollegin und Jugendliebe Maggie Kring (Karoline Schuch) wird zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie hatte Ort und Familie nach dem mysteriösen Tod ihres geliebten Bruders bei der Oderflut 1997 verlassen. Gemeinsam, und doch jeder für sich, versuchen die drei hinter das Geheimnis des Leichenberges zu dringen. Dabei wird Maggie in die dunkle Vergangenheit ihrer eigenen Familie gezogen. Und was sie herausfindet, bringt sie an die Grenze des Vorstellbaren.
„Der vielschichtig erzählte Mystery-Crime-Thriller verbindet die Tätersuche mit einem übernatürlichen Twist“, heißt es gar zur Produktion. Serienschöpfer Arend Remmers, Adolfo J. Kolmerer und Christian Alvart würden das Crime-Genre auf außergewöhnliche Weise mit einem jahrhundertealten Mythos verschmelzen.
Zur Besetzung gehören unter anderem auch Winfried und Robert Glatzeder. Gedreht wurde vom März bis Juli 2022 in der Mark Brandenburg, in Görlitz und Umgebung, in Breslau und seinem Umland sowie in Danzig. Letzteres dürfte vor allem Winfried Glatzeder gefallen. Dieser wurde im April 1945 im heute zu Danzig eingemeindeten Oliva (Oliwa) mit seinem berühmten Kloster geboren, ehe er als Säugling durch die Vertreibung in Berlin landete.
Der Film wurde am 16. Januar in Berlin am Alexanderplatz uraufgeführt. Glatzeders erste Filmrolle übernahm dieser 1967 im „Lord am Alexanderplatz“. Der Kreis hat sich auch in dieser Hinsicht geschlossen.