Aus 1.000 Jahren jüdischer Geschichte in der Lausitz
Am Königshainer Schloss findet ein Ferienworkshop statt. Foto: Kommen und Gehen
Akteure der Oberlausitzer Kultur aus Görlitz, Großschönau, Herrnhut, Kamenz, Königshain, Lauban (Luban), Löbau, Seifhennersdorf, Weißenberg und Zittau sowie dem der Oberlausitz nahen Reichenberg (Liberec) in Tschechien blicken vom 1. August bis 21. November auf 1.700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland mit einer eigenen Veranstaltungsreihe.
Region. Die Anfänge jüdischen Lebens in der Oberlausitz reichen hingegen immerhin bis in das 10. Jahrhundert zurück, als unter der Protektion von Otto dem Großen Juden in der Region sesshaft wurden. „Alleine in der Musik spannt sich hier der Bogen vom funktionalem Synagogengesang über die Klezmermusik bis hin zu klassisch modernen Komponisten wie Robert Kahn und Kurt Weill“, fasst es Dr. Felix Klein, Beauftragter der Staatsregierung für das jüdische Leben im Hinblick auf die Oberlausitz zusammen, die auf über 1.000 Jahre jüdischen Lebens in der Region zurückblicken kann.
Geplant sind Konzerte, musikalische Workshops und historische Stadtspaziergänge mit Klezmermusik, Lesungen, interaktiven Lichtinstallationen, Lyrik- und Theaterabenden sowie Gesprächen.
Initiiert wird die Veranstaltungsreihe von „Kommen und Gehen“, dem Sechsstädtebundfestival. Der Sechsstädtebund aus Bautzen, Görlitz, Lauban, Löbau, Kamenz und Zittau bildete die Keimzelle der Oberlausitz. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.oberlausitzerperspektiven.org, Tickets daneben auch unter https://pretix.eu/kug/olp2021; Reservierungen mit Angabe der Kontaktdaten unter der E-Mail: 1700@ kommenundgehen.org
Die Veranstaltungen in Görlitz und Königshain
6. August Konzert Hoffnung 2021, 18.30 Uhr Neue Synagoge Görlitz: Ana Agre (Violine) und Alexander Kleonov (Klavier), Eintritt frei
16.-19. August Entdeckungstour jüdisches Leben – Ferienworkshop für Kinder und Jugendliche, täglich 10.00 bis 12.00 Uhr, Treffpunkt: Granitabbaumuseum Königshainer Berge Königshain, Leitung: Romy Pietsch
16. August Workshop zur modernen Synagogalmusik zum Mitsingen, 15.00 Uhr Neue Görlitzer Synagoge mit Shulamit Lubowska und Yoed Sorek, Eintritt frei
16. August „LeDor vaDor – von Generation zu Generation“, Gesänge der liberalen Synagoge aus dem 19. Jahrhundert , 19.30 Uhr Neue Görlitzer Synagoge mit Jascha Nemtsov (Klavier), Kantor Isidoro Abramowicz (Bariton), Shulamit Lubowska (Sopran) und Yoed Sorek (Tenor), Eintritt: 15 Euro, Ermäßigungsberechtigte frei.
3. September „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ – Musik und Poesie jüdischer Dichter, Via Regia Litteratura – Erlebte Geschichte(n) entlang der Kulturroute des Europarats, Lesung mit Kinder-Workshop, 18.00 bis 21.00 Uhr, Alte Synagoge Görlitz, Eintritt: 5 Euro