Bahn frei: 16 Bahnhöfe mit 11 Wanderungen
Für die wanderbare Niederschlesische Oberlausitz gibt es eine ganze Menge Kartenwerk und Wanderführer. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Im Juni, Juli und August 2022 gibt es nun die überaus günstigen Monatskarten für ÖPNV-Busse und -Bahnen in ganz Deutschland für 9 Euro! Man braucht aber gar nicht stundenlang in vollen Zügen zu stehen, denn schon ein Ausflug vor der Haustür und der Spaß hat sich im Grunde bereits gelohnt. Im Einzugsbereich des NSK gibt es 16 Bahnhöfe und Haltepunkte. Bahn frei also für 11 Bahn-Wandertipps in der Niederschlesischen Oberlausitz.
Direkt vom Haltepunkt Uhsmannsdorf aus kann man in die zweite im Text vorgestellte Wanderung einsteigen oder hier auch ab- oder unterbrechen.
Foto: Till Scholtz-Knobloch
Region. Mit dem Pfingstwochenende gibt es bereits die erste Gelegenheit für Tagesausflüge in der Region. Der NSK hat einmal interessante Spazier- und Wanderrouten zusammengestellt, die nicht dem gängigen Muster Zittauer Gebirge oder Fürst-Pückler-Park Bad Muskau folgen.
Rietschen (RB65): Für Ausflügler ist der Erlichthof beliebtes Ziel. Dass man gleich hinter ihm um den Oberteich sowie den Eichichtteich/Hammerlache ei-nen ausgewiesenen Gelbstrich-Wanderweg für nur 1 1/2 Stunden findet und den Tag am Erlichthof damit auflockern kann, wird häufig übersehen. Eine genaue Beschreibung findet sich sogar im „Rother Wanderführer Oberlausitz“.
Hähnichen (RB65): Vom Haltepunkt Hähnichen lässt sich einerseits kurz vor Quolsdorf das augedehnte Wandernetz bis Daubitz und Rietschen und um Schloss Niederspree erwandern. Wir nehmen jedoch die weniger bewanderte Grünstrich-Route ostwärts vom Haltepunkt über Spree und Uhsmannsdorf (RB65) zum Bahnhof Horka (RB 65).
Kodersdorf (RB65): Kodersdorf-Bahnhof liegt zwar abseits von Kodersdorf, doch schon im viel näheren Mückenhain stoßen wir wieder auf den Grünstrich-Wanderweg, der von hier aus durchs malerische Schöpstal führt. Ausdauerfähige Ganztagswanderer, die früh aufbrechen, erreichen über Torga und Kunnersdorf Ebersbach. Hier gelangen wir auf den Gelbpunkt-Wanderweg, der uns zum Bahnhof Görlitz (RB60, 64 und 65) führt und bis zum Stadion „Junge Welt“ von Gelb-Weiß zugleich auch Jakobsweg ist.
Bei einer Wanderung von Hagenwerder aus am Schloss Lomnitz (Palac Lomnica). Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz-Weinhübel (RB65): Westlich des Haltepunktes gehen wir nördlich bis zur kleinen Bahnunterführung, die wir jedoch nicht nutzen, sondern den Weg westlich entlang des Feldmühlengraben gehen. Über die Grüne Lunge der Südstadt, den Loenschen Park, und wenige weitere Schritte gelangen wir zur Landeskrone. Für den Rückweg durchqueren wir zum Kontrast über den Grenzweg, Elsternweg und St.-Carolus-Krankenhaus Rauschwalde. Über Carolus- und Kolwitz-Straße gelangen wir zum Haltepunkt Görlitz-Rauschwalde (RB60).
Hagenwerder (RB65): Es muss nicht der Berzdorfer See sein! Über Radmeritz (Radomierzyce) geht es ein kurzes Stück am Nordufer des Wittig- (Witka-) Stausees über Nieda (Niedow) und Lomnitz (Lomnica), wo wir am Schlossgarten Zwischenstation machen und über Feldhäuer (Kolonia Osiek Luzycki), wo wir die 352 kreuzen und die ’Rancho Grillhouse’ zur Rast einlädt, nach Wendisch Ossig/Warnsdorf (Osiek Luzycki). Links abgebogen geht es geradeaus nach Radmeritz (gute Küche in der Winiarnia Hanna) und zurück nach Hagenwerder.
Gersdorf (RB60): Gar nicht abwegig ist es, von hier über die Grünstrichmarkierung durch den Kanonenbusch und den Mengelsdorfer Forst zum Firstenstein mit dem Granitbau-museum Königshain zu wandern. Auf dem Rückweg können wir alternativ ab der Kreisbahntrasse die Rotpunktmarkierung zum Haltepunkt Reichenbach (RB 60) nehmen, die am Schloss Mengelsdorf vorbeiführt.
Zoblitz (RB60): Vom Haltepunkt Zoblitz ist der Anstieg zum Rotstein, der 36 m höher als die Landeskrone ist, steil. Reizvoller ist vielleicht der Rückweg über die Rotpunktmarkierung über Sohland wiederum nach Reichenbach (RB60).
Niesky (RB64): Vom zentralen Zinzendorfplatz nehmen wir in westlicher Richtung die Rotstrichmarkierung, die an der Talsperre Quitzdorf auf die Gelbstrichmarkierung trifft. Auch hier geht es zunächst westlich zur Umrundung des Stausees. Nach weitgehender Umrundung erreichen wir hinter dem Wacheberg und dem Feriendorf den Parkplatz Schäferei. Eine Blaustrichmarkierung führt von hier schnurstracks nördlich wieder zum Bahnhof. Wollen wir weniger Verkehr, kann man an der Schäferei auch östlich zur Rotstrichmarkierung kommen, die etwas mehr Grün verheißt. Insgesamt dürften wir am Ende auf etwas mehr als 25 km kommen.
Petershain (RB64): „Durch die stille Krebaer Heide zu blitzenden Fischteichen“ führt eine 13 km lange Wanderung über Kosel, bei der wir uns auf dem Rückweg zwischen Niederteich und Krebaer Teich wieder Petershain nähern. Diese Wanderung ist im Kompass-Wanderführer 5253 „Oberlausitz“ vorgestellt, in dem sich mehr Wanderungen durch die Niederschlesische Oberlausitz finden als im gebirgslastigeren „Rother Wanderführer – Oberlausitz“
Mücka (RB64): Erst in der letzten Ausgabe titelte der Niederschlesische Kurier: „Kreba-Neudorf nun endgültig Touristenmagnet“. In das bestens ausgeschilderte Wegenetz mit guter Infrastruktur steigen wir von Neudorf aus ein. Wer nicht an der Straße von Mücka nach Neudorf entlanglaufen möchte, sollte mit Wanderkarte ausgestattet sein, da der Bau der Magistrale die Beschreibung hier nicht einfacher gemacht hat.
Für die Rundwege des „Naturerlebnispfades Biologische Vielfalt und Heimatgeschichte Kreba-Neudorf“ ab Neudorf nach Kreba sowie auch nach Tschernske und Lache hat die Gemeinde mit der Verwaltung des Biosphärenreservats vor einer Woche ein Wanderfaltplan auf Basis eines Luftbildes herausgebracht (Telefon Biosphärenreservat: 035932/3650).
Klitten (RB64): Vom Haltepunkt Klitten in Jahmen gelangen wir auf verschiedenen Wegen etwa 2 km westlich oder nordwestlich bis an den Bärwalder See. Ist dieser kurze Abschnitt bewerkstelligt, steht einer Seeumrundung des größten Binnengewässers im Freistaat nichts im Wege. Wer die 19,3 km lange Umrundung etwas abkürzen möchte, kann den Rückweg auch vom Haltepunkt Uhyst aus antreten, sollte dann aber beachten, dass er schon auf dem Hinweg den interessanten Yachthafen Klitten passiert und von Jahmen kommend nicht weiter nördlich in die Umrundung des Sees einsetzt.
Kommentare zum Artikel "Bahn frei: 16 Bahnhöfe mit 11 Wanderungen"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Vielen Dank, sehr interessante Angebote.
Ich hätte mir mehr und genauere Streckenführungen mit Kilometerangaben für die einzelnen Wanderungen gewünscht.
Vielleicht kann man ja die Strecken noch mal einzeln und dafür etwas genauer vorstellen...