Bahnen ziehen für die Schwimmhalle
Der Zittauer Stadtrat Wolfgang Wauer setzt auf die Aktion „Bahnen ziehen gegen die Schließung der Schwimmhalle in Hirschfelde.“ Foto: Steffen Linke
Der Zittauer Stadtrat Wolfgang Wauer ruft am Samstag, 1. Februar, ab 10.00 Uhr, die breite Öffentlichkeit auf, in der Schwimmhalle Hirschfelde Bahnen gegen deren Schließung zu ziehen. Damit soll ganz offensichtlich Druck auf kommunalpolitische Entscheidungsträger aufgebaut werden, die Schwimmhalle in Hirschfelde nicht zu schließen. Vielleicht könnte diese Aktion ein Mosaiksteinchen dafür sein.
Zittau/Hirschfelde. „Das war eine ganz spontane Idee von mir, die jetzt richtig Kreise zieht“, sagt Wolfgang Wauer, selbst ausgebildeter Rettungsschwimmer. Denn das Echo daraufhin sei sehr groß. Fast alle würden immer aufschreien, wenn es darum geht, die Schwimmhalle in Hirschfelde zu schließen. „Ich möchte mir mit dieser Aktion auch einen Überblick verschaffen, wie der öffentliche Zuspruch ist bzw. wie die Menschen auch aktiv hinter der Schwimmhalle in Hirschfelde stehen“, sagt er. Dieses Stimmungsbild könnte auch das Engagement beeinflussen, inwieweit sich kommunalpolitische Entscheidungsträger für den Erhalt der Schwimmhalle in Hirschfelde einsetzen. Alles, was diesem Vorhaben auf legalem Weg nützt, findet der Hirschfelder Ortsbürgermeister Bernd Müller jedenfalls gut. In Hirschfelde und Umgebung seien auch schon viele Unterschriften zum Erhalt der Schwimmhalle gesammelt worden.
Aufgrund der angespannten Haushaltslage denkt die Stadt Zittau aus Kostengründen aber schon seit einiger Zeit darüber nach, die Schwimmhalle in Hirschfelde zu schließen. Im Prinzip scheint die Entscheidung auch schon gefallen zu sein, wenn die Stadträte nicht ihr Veto bei einzelnen Sparmaßnahmen einlegen und dafür andere Dinge „wegrationalisieren.“ Bei den bisherigen Diskussionen stand auch immer wieder im Raum, dass nicht nur die Stadt Zittau allein, sondern auch die Umlandgemeinden, die ihre Kinder nach Hirschfelde zum Schwimmunterricht schicken, in die Pflicht genommen werden müssten. Denn die Kinder kommen dazu wohl bis aus dem Oberland nach Hirschfelde. Dafür rollt aber nicht ein einziger Rubel, wie es in Kreisen des Zittauer Stadtrates heißt.
Ein Termin zu einem Gespräch ist Anfang März im Rathaus Ebersbach-Neugersdorf bei Bürgermeisterin Verena Hergenröder anberaumt, blickt der Hirschfelder Ortsbürgermeister voraus. Bernd Müller möchte sich auch mit dem Zittauer Stadtoberhaupt Thomas Zenker in Verbindung setzen, um unter anderem zu wissen, „was für Unkosten über das Jahr hinweg anfallen und welche effektive Lösungen wir für den Betrieb der Schwimmhalle anstreben können – zum Beispiel durch verlagerte Öffnungszeiten oder verschiedene Angebote.“ So eine Einrichtung werde sich wie auch ein Theater oder ein Tierpark finanziell nie rechnen lassen und immer ein Zuschussgeschäft sein.
Fakt ist wohl: Wenn die Schwimmhalle in Hirschfelde einmal geschlossen wird, dürfte das das Aus für immer sein.
Die Schwimmhalle Hirschfelde mit ihrem 25-Meter-Sportschwimmbecken war im Juni 2008 von der Städtischen Beteiligungs GmbH Zittau übernommen und in der Zeit von Juli 2009 bis Januar 2010 saniert worden.
Übrigens: Wolfgang Wauer zieht selbstverständlich am Samstag, 1. Februar, auch seine Bahnen in der Schwimmhalle Hirschfelde gegen deren Schließung. Und der Hirschfelder Ortsbürgermeister ist natürlich bei dieser Aktion auch vor Ort.
Kommentare zum Artikel "Bahnen ziehen für die Schwimmhalle"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
In diesem Zusammenhang sollte man das Theater in Zittau und sämtlich Kirchen auch schließen und dem Verfall überlassen. Schließlich geht es im Heuschrecken-Kapitalismus nicht um die Menschen sondern um den Profit bzw. das Geld!
GP. Die Steuern sind für die Reichen damit sie noch reicher werden!
Diese Schwimmhalle muss erhalten bleiben. Wir zahlen doch Steuern und davon soll der Erhalt finanziert werden.