Bahnverkehr soll von Strukturwandel profitieren

Der Haltepunkt in Bautzen soll einer Vereinbarung zwischen Bahn und Land zufolge modernisiert werden. Auch eine Elektrifizierung der Strecke Görlitz - Dresden wird nach einem Spitzentreffen in der Landeshauptstadt wahrscheinlicher. Foto: Archiv
Region. Starkes Signal für die viel diskutierte Elektrifizierung der Bahnstrecken Görlitz - Dresden und Görlitz - Cottbus: In einem Spitzengespräch haben sich am Mittwoch in der Landeshauptstadt Ministerpräsident Michael Kretschmer, Verkehrsminister Martin Dulig und DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla über Wege zum weiteren Ausbau der Bahninfrastruktur im Freistaat ausgetauscht. Mit einem „Memorandum of Understanding“ wollen das Verkehrsunternehmen und das Land Sachsen eigenen Angaben zufolge den Ausbau der jeweiligen Schienenverbindungen mit zusätzlichen Mitteln aus dem „Strukturwandel Kohleregionen“ schneller voranbringen.
Bereits im März meldete Sachsen die beiden Lausitzer Strecken als sogenannte Leuchtturmprojekte beim Bund an. Das Bundeskabinett habe diese mit Beschluss der Eckpunkte für ein „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ am 22. Mai 2019 bestätigt, wie Regierungssprecher Ralph Schreiber mitteilte. Und noch ein Ergebnis brachte das Spitzengespräch in Dresden: Mit Unterstützung des Freistaates Sachsen sollen in den kommenden Jahren weitere 15 Bahnhöfe und ihr Umfeld modernisiert werden. Dazu gehören unter anderem die Haltepunkte in Görlitz, Bautzen und Zittau.
Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte: „Sachsen braucht mehr leistungsfähige und durchgehende Anbindungen an den Schienenfernverkehr. Die Aufnahme der Leuchtturmprojekte in die Eckpunkte des Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen war dafür ein wichtiger Meilenstein. Mit dem heutigen Spitzengespräch und der Unterzeichnung der Vereinbarungen stellen wir die Weichen für eine deutliche Verbesserung der Bahninfrastruktur in Sachsen. Der geplante Neubau der Strecke Dresden–Prag sowie der Ausbau und die Elektrifizierung wichtiger Bahnstrecken wie Dresden–Berlin, Chemnitz–Leipzig, Dresden–Görlitz und Cottbus–Görlitz leisten einen wertvollen Beitrag für den Strukturwandel und die Verbesserung der Lebensbedingungen im Freistaat.“
DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Allein in diesem Jahr fließen knapp 400 Millionen Euro in Erhaltung und Ausbau des sächsischen Schienennetzes. Damit wird die Bahn leistungsfähiger und zuverlässiger. Und wir wollen das Tempo in den kommenden Jahren noch erhöhen und damit auch bereits lange diskutierte Projekte endlich anpacken. Dabei sind wir uns mit Sachsen und dem Bund einig.“
Verkehrsminister Martin Dulig: „Ich freue mich, dass wir mit den heutigen Vereinbarungen die Basis für eine weitere Verbesserung der Schieneninfrastruktur im Freistaat Sachsen geschaffen haben. Diese ist Voraussetzung, um perspektivisch wieder eine bessere Fernverkehrsanbindung Sachsens zu erreichen, insbesondere des südwestsächsischen und ostsächsischen Raumes.“