Bald Schiff ahoi auf dem Bautzener Stausee?
Auf dem Berzdorfer See ist der Unternehmer Stefan Menzel bereits erfolgreich mit der EMS Berzdorf im Geschäft. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Von den vielen Möglichkeiten, die ein Gewässer wie der Bautzener Stausee bietet, werden viele schon genutzt, aber eine der Attraktivsten noch nicht. Doch das soll sich bald ändern.
Bautzen. Boot Ahoi: Tretboote, Segelboote, Drachenboote und das legendäre Partyboot der Ocean Beach Bar – auf dem Bautzener Stausee waren schon viele Arten von Wasserfahrzeugen unterwegs. Eines gab es bislang allerdings noch nicht: Ein größeres Schiff, auf dem man ganz entspannt ohne eigene Anstrengung eine Runde über das ja doch ausreichend große Gewässer drehen kann – oder wie es im Fachjargon heißt: Ein Fahrgastschiff. Doch das könnte sich in absehbarer Zeit ändern: Stefan Menzel will genau das auf dem Bautzener Stausee – oder offiziell Talsperre Bautzen – etablieren. „Ja, ich hatte in der vergangenen Woche ein Gespräch dazu mit dem Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt“, bestätigt der in Görlitz ansässige Unternehmer auf Anfrage des Oberlausitzer Kurier. Dabei sei es unter anderem um Themen wie die Parkplatzsituation, anliegende Medien, Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung gegangen. „Der Bautzener OB war aufgeschlossen, gut vorbereitet und hat sehr gute Fragen gestellt“, resümiert Stefan Menzel. „Zur Prüfung der Machbarkeit ist vereinbart, dass Herr Menzel Unterlagen zu seinem Vorhaben liefert. Nach deren Vorlage wird von den zuständigen Stellen die Realisierbarkeit seines Vorhabens beurteilt. Daraus leiten sich dann gegebenenfalls weitere erforderliche Schritte ab“, erklärt die Stadtverwaltung Bautzen im Nachgang des Gesprächs. Weitergehende Auskünfte seien derzeit noch nicht möglich.
Zu den vielen Wasserfahrzeugen auf dem Bautzener Stausee könnte schon bald eine ganz neue Kategorie hinzukommen. Foto: Archiv
Stefan Menzel hat seinerseits schon recht konkrete Vorstellungen. „Da es am Bautzener Stausee keinen geeigneten Anleger gibt, benötigen wir ein Schiff, das am Ufer mit dem Bug aufliegen kann“, erklärt er. Ein solches stehe derzeit im Raum Bremen zum Verkauf, und er bemühe sich darum. „Wenn das klappt, könnte es bereits im Frühjahr 2025 mit der Fahrgastschifffahrt auf dem Bautzener Stausee losgehen“, zeigt sich der Unternehmer optimistisch. Falls er das Schiff nicht erwerben kann, werde es noch etwas länger dauern – „dann muss ich mich nach einem anderen umschauen.“
Insgesamt scheint Stefan Menzel aber fest entschlossen, am Stausee zu etablieren, was er am Berzdorfer See in der Nähe seiner Heimatstadt Görlitz mit der EMS Berzdorf bereits erfolgreich verwirklicht hat. Denn eines ist sicher: Stefan Menzel ist in Görlitz zwar nicht unumstritten, aber er ist ein Mann, der seinen Ankündigungen auch Taten folgen lässt. So schickt er den „Görliwood Entdecker“, einen umgebauten Doppelstockbus, auf den Spuren der Görlitzer Filmgeschichte durch die Neißestadt. Auch die schon seit langem brach liegende Landeskrone will er neu beleben. Und auf der Neiße in Görlitz und auf dem Bärwalder See sollen schon bald Schiff- und Bootsfahrten unter seiner Flagge starten, wie er unlängst dem „Niederschlesischer Kurier“ berichtete. Im Vergleich zu Görlitz stellt er der Bautzener Stadtverwaltung jedenfalls ein gutes Zeugnis aus: „Die Stadt arbeitet konstruktiv mit mir zusammen, anders als in Görlitz, wo man schnell mal abgewiesen wird.“ Also dann heißt es womöglich auf dem Bautzener Stausee bald: Schiff ahoi!
Kommentare zum Artikel "Bald Schiff ahoi auf dem Bautzener Stausee?"
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Eine Surfschule und einen Ruderbootverleih könnte ich mir am Bautzener Stausee gut vorstellen, allerdings erscheint mir die Wasserfläche für eine Personenschifffahrt viel zu klein.