Barmherzigkeitsstift wurde nach Umbau eröffnet
Zum Komplex des „neuen“ Barmherzigkeitsstifts gehört auch dieser moderne Neubau, der ebenfalls dem betreuten Wohnen dient. Foto: Stadtverwaltung Kamenz
Kamenz. Vor wenigen Tagen wurde in Kamenz das Barmherzigkeitsstift feierlich eröffnet. Nach reichlich anderthalb Jahren Bauzeit wurden ein Neubau für Betreutes Wohnen und die Sanierung des historischen Stiftsgebäudes fertiggestellt. Während der Neubau mit 23 altengerechten, barrierefreien Wohnungen bereits seit Jahresende 2022 in Betrieb ist, wurden im Altbau, der die Pflegeeinrichtung mit 27 Wohneinheiten, Gemeinschaftsflächen, eine Arztpraxis sowie ein Büro beheimatet, noch bis in den April hinein letzte handwerkliche Arbeiten ausgeführt.
Die Hentschke Bau GmbH aus Bautzen hatte das marode Gebäude nebst Parkanlage 2018 erworben und mit der Projektentwicklung begonnen. „Mit den Oberlausitz Kliniken fand sich der ideale Betreiber mit regionaler Präsenz für den Komplex“, sagte Thomas Alscher, Geschäftsführer von Hentschke Bau. Er lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Kamenz, deren involvierten Ämtern, den Planern, Baubeteiligten und Nachunternehmern. Roland Dantz, Oberbürgermeister der Stadt Kamenz, freute sich in seiner Ansprache darüber, dass „ein Kamenzer Schlüsselobjekt, ein hochwertiges Denkmal – im Sinne seiner Ursprungsnutzung – wieder mit Leben erfüllt wird. Dank des Unternehmens Hentschke Bau“, so der Oberbürgermeister weiter, „wird eine wesentliche Zielstellung der Entwicklungsmaßnahme ,Kamenz West‘, die vor mehr als 20 Jahren mit der Verlagerung des Krankenhausstandortes entstand, erfüllt.“ Zudem erweitere man damit das Angebot an Pflegeplätzen und altersgerechter Wohnfläche in der Stadt. Die Wohnungen im Neubau seien nahezu alle belegt, verriet Reiner Rogowski, Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken. Die Vermietung im Altbau laufe nun an und man freue sich über das rege Interesse, habe damit einen Nerv in der Region getroffen. Der Bedarf an solchen Wohnungen sei da, so Rogowski.Einen besonderen Dank erhielt der 95-jährige Anwohner Gernot Dietze. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass ein historisches Relief christlicher Symbolik über dem Haupteingang in der Fassade des Stifts rekonstruiert wurde. Die örtlichen Pfarrer Uwe Peukert und Michael Gärtner segneten das Gebäude und verwiesen auf dessen geschichtliche Bedeutung, die nun ganz im Sinne des ursprünglichen Erbauers fortgeführt wird.
Kommentare zum Artikel "Barmherzigkeitsstift wurde nach Umbau eröffnet"
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Liebes Team, ich bin regelrecht empört von dem Barmherzigkeitsstift in Kamenz zu lesen, dass man den Neubau für Betreutes Wohnen und die Sanierung des historischen Stiftsgebäudes als "hochwertiges Denkmal, im Sinne seiner Ursprungsnutzung" bezeichnet...
Es ist nämlich genau genommen das komplette Gegenteil, da dieses Gebäude damals durch Spenden finanziert wurde, um dort denjenigen die gar nichts haben, ein warmes Essen geben zu können und sie auch medizinisch versorgen zu können... genau das war auch der Sinn des Erbauers von damals, den armen Menschen helfen zu können. Jetzt wird dort ein Platz sicher nicht wenig kosten und dazu den Schriftzug "seyd barmherzig" an dem Gebäude zu lesen, ist für mich blanke Ironie und somit auch der ideelle Denkmalschutz eben nicht eingehalten, sondern ins Gegenteil verdreht!
Mittlerweile hat man die frühere Parkanlage hinter dem Komplex wieder angelegt, zumindest laut Presse, ...ich war da jetzt mal gucken und musste wieder lachen, denn mehr als ein Weg über die Wiese bis zur Ruhestätte des Herrn Bönisch ist da nicht, überhaupt sind die Grünflächen um das gesamte Gebäude (bei den monatlichen Zahlungen der Bewohner) das reinste Armutszeugnis und von Lieblosigkeit nicht zu übertreffen! Also egal wie positiv das in den Medien dargestellt wird, es ist nichts anderes als eine Geldquelle für den Besitzer und Betreiber und wahrscheinlich keine schlechte, hat aber mit dem ursprünglichen Barmherzigkeitsstift absolut nichts mehr gemeinsam! Außerdem müsste man verbieten an alte Denkmal geschützte Häuser diese Kästen zu bauen, es sieht von außen aus wie eine JVA...usw., für mich gibt es da nichts, aber auch gar nichts lobenswertes!!!
Freundlichste Grüße, Sandra aus der Familie Roick