Barockschloss Oberlichtenau als offenes Denkmal
Das Barockschloss Oberlichtenau zählt zu den bedeutenden Bau- und Kulturdenkmälern der Region und wurde jetzt entsprechend gewürdigt. Foto: PR
Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, ihre Pforten öffnen, gehört auch das Barockschloss Oberlichtenau.
Schlossherr Andreas Freiherr von Hünefeld freut sich auf viele Besucher zum Tag des offenen Denkmals.
Oberlichtenau. Die Schlossherrschaft, Andreas Freiherr und Dr. Daniela Freiherrin von Hünefeld, will ihre Freude über die jüngsten positiven Entwicklungen hinsichtlich der anstehenden Schlosssanierung mit möglichst vielen Besuchern teilen. „Ende Juni 2023 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages unserem Antrag auf Förderung durch das Denkmalschutzprogramm XII stattgegeben. Die Unterstützung war überwältigend. Alle Fraktionen haben sich für den Erhalt des Bau- und Kulturdenkmals Barockschloss Oberlichtenau eingesetzt“, würdigt Andreas von Hünefeld die Arbeit der Parlamentarier. Beim Denkmalschutz-Sonderprogramm geht es darum, bedeutende Bau- und Kulturdenkmäler zu erhalten. Das Barockschloss Oberlichtenau zählt zweifellos zu dieser Kategorie, gehören doch der Begründer des sächsischen Barock Johann Christoph Knöffel und der Hofbildhauer Baltersar Permoser zu seinen Erbauern. Zu den Bewohnern zählten mit Graf Christian von Holtzendorff, Heinrich Graf Brühl, Andreas Graf Renard, Camillo Graf Marcolini und Christiane Gräfin von Cosel wichtige Persönlichkeiten des Dresdener Hofes.
Die Fördersumme beläuft sich auf 638.000 Euro und ist für die dringend erforderliche Sanierung des Daches gedacht. „Eine zügige Dachsanierung ist die Voraussetzung, um die historische Bausubstanz vor eindringendem Wasser zu schützen“, so der Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst (FDP), der (neben Lars Rohwer, CDU und Kathrin Michel, SPD) zu den wichtigsten Unterstützern zählt. Der Verbund der Dachziegel ist an vielen Stellen lose und lässt Feuchtigkeit eindringen, die mit Gefäßen aufgefangen werden muss. Auch die Saaldecke ist bereits geschädigt. Die nunmehr ermöglichten Arbeiten umfassen Dachstuhl und Eindeckung.
Der Spiegelsaal als Perle und Herz des Barockschlosses ist durch die Undichtigkeit des Daches gefährdet.
„Damit ist – zusammen mit Landesmitteln, die ebenfalls zur Verfügung gestellt werden – endlich der wohl größte Schritt zur Erhaltung des Schlosses bald geschafft. Eine Altlast, die eigentlich der alte Eigentümer hätte angehen müssen“, so die Pulsnitzer Bürgermeisterin Barbara Lüke. Zu den „Altlasten“ zählen auch die Außenfassade und das Mauerwerk.
Die Schlossbesitzer verfolgen das Konzept eines Hochzeitsschlosses. Die Perle des Barock auf halbem Wege zwischen Dresden und Bautzen bietet dafür gute Voraussetzungen: „In den Innenräumen war das Schloss recht gut in Schuss. Wir konnten feststellen, dass es keine Verluste von Fensterinnenläden, Türknäufen oder ähnlichem gab. Das war alles erhalten“, so Andreas von Hünefeld in einem früheren Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. Und so richteten sich die ersten Bemühungen darauf, Hochzeiten im stilvollen Ambiente des Barockschlosses zu ermöglichen. Die Einrichtung wurde erweitert und erneuert, um diesbezüglich ein Rundumangebot zu schaffen. „Wir haben mehrere Zimmer zurückgebaut, um im Erdgeschoss die historische barocke Raumflucht wieder herzustellen“, berichtete Andreas von Hünefeld.
Am Tag des offenen Denkmals werden von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr Führungen vom Hausherrn im Barockschloss Oberlichtenau angeboten. Diese werden etwa eine Stunde dauern und Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Barockensembles geben. Zusätzlich findet am selben Tag die 18. Keulenbergrundfahrt statt. Der Zieleinlauf wird gegen 14 Uhr erwartet. Sowohl der Start als auch die Zieleinfahrt werden vom Reit- und Fahrverein Pulsnitz e.V. moderiert. Die Gäste können sich auf die Prämierung der rund 25 historischen und zeitgenössischen Kutschen freuen. Wie jedes Jahr wird es ein gastronomisches Angebot geben und der Eintritt ist frei. Weiterhin kann sich jeder Besucher selbstständig im Barockgarten auf die Spuren der Geschichte begeben. 34 QR-Code Tafeln laden zum Spaziergang und Geschichte entdecken ein. Einen Wegeplan mit den 34 Stationen gibt es im Schloss. Ab 18 Uhr findet das Kammerkonzert im Rahmen des Kammermusikfest Oberlausitz mit Serafina JaffeÌ (Harfe), Valerie Burndorfer (FloÌte), Samuel Sedano Sainz (Viola).