Bautzen: 1.000 Bäume wollen erstmal gepflanzt sein
Bereits 2020 pflanzten Stadtbegrüner Olaf Haase (re.) und der bekannte Bautzener Rainer Gruß vor dessen Haus einen Rotdorn. Foto: Archiv
Die Bautzener Stadtbegrüner haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Einen Partner hoffen sie, noch mit ins Boot zu bekommen.
Bautzen. Mitte Januar 2023 starteten die Stadtbegrüner ihre Aktion „1000 Bäume für Bautzen“ mit einem Crowdfunding bei 99 Funken. „Wir waren skeptisch, ob wir unser Spendenziel 7.800 Euro erreichen könnten. Auch Dank vieler Bautzener Händlerinnen, Händlern und anderer Unterstützer, die unsere Aktion beworben haben wurden am Ende über 10.000 Euro eingesammelt. Damit war der Start gelungen und wir konnten auf die Suche nach weiteren Pflanzflächen gehen“, teilt Sprecherin Anke Knaak mit.
Den Baum Nr. 1 – ein Birne „Köstliche von Charneaux“- pflanzten sie in der Kita „Findikus“ des DRK. Bis zum Ende des Frühjahrs kamen weitere Bäume auf privaten Flächen dazu – oft finanziert von den jeweiligen Eigentümern. „Wir unterstützen zum Teil beim Pflanzen und bei der Auswahl von geeigneten Bäumen für den jeweiligen Standort“, so Anke Knaak.
Sehr erfreulich war das Engagement der städtischen Gesellschaften EWB und BBB, die auf ihren Flächen eine größere Anzahl Bäume pflanzten.
Über den Sommer knüpften sie weiter Kontakte zu potentiellen Pflanzpartnern, darunter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Diese pflanzte dann im Herbst einen ganz wichtigen Baum – nämlich mitten in der Bautzener Altstadt. Dort sind Pflanzflächen besonders rar, aber dass bei gutem Willen auch hier eine Begrünung möglich ist, hat die BWB bewiesen. „Dass unsere Aktion wichtig für eine gute Zukunft von Bautzen ist, zeigte der wiederum heiße Sommer. Dadurch sterben immer mehr Bäume ab, die Hitze- und Trockenstress nicht mehr standhalten“, so Dr. Matthias Berger von den Stadtbegrünern und Initiator der Aktion.
Zum Abschluss des ersten Jahres freuen sich die Stadtbegrüner über 251 gepflanzte Bäume und 118 Großsträucher. Also alles „im grünen Bereich“? „Leider nein“, sagt Anke Knaak, Sprecherin der Gruppe.
„Bisher konnten wir keine Baumpflanzungen durch die Stadt oder auf städtischen Flächen erreichen. Für das zweite Jahr unserer Aktion hoffen wir, dass die Stadt einige unserer übermittelten Vorschläge für Pflanzflächen aufgreift.“ Die Notwendigkeit zur Förderung der Klimaresilienz liege auf der Hand – nicht zuletzt die im Sommer veröffentlichte Versiegelungsstudie (leider mit Bautzen an der Spitze in Sachsen) verdeutlichte den Handlungsdruck.
Wie geht’s nun mit „1000 Bäumen für Bautzen“ weiter? „Über den Winter werden wir weiter Pflanzflächen suchen. Erste Gespräche mit Landkreis und Freistaat Sachsen stimmen uns optimistisch. Aber auch alle privaten Grundstückseigentümer bitten wir weiter zu überlegen, ob Bäume Platz haben auf ihren Flächen. Damit wir – wo notwendig – auch Bäume bezahlen können, sind wir auch für weitere Spenden dankbar (bitte unter 1000baeume@online.de melden wegen der Bankverbindung).“
Kommentare zum Artikel "Bautzen: 1.000 Bäume wollen erstmal gepflanzt sein"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Guten Tag Herr Haase,
zunächst gratuliere ich Ihnen zu dieser prächtigen Idee.
Gestatten Sie mir bitte, dass ich den Bogen Ihrer guten Idee weiter spanne, indem ich Ihnen schreiben möchte, dass die alten Städteverbindungen gewiss ein weiteres Projekt werden könnten/sollten. Auf diese 'Weise würde grad in der heutigen Zeit recht viel Aufmerksamkeit entstehen können, was auch u.a. in Hinblick auf die Landtagswahl 2024 durchaus sowohl politisch, als auch medienpolitisch aufgewertet werden kann... Der MP wäre in dieser Sache der geeignete Ansprechpartner, zumal er aus einer dieser Partnerstädte kommt.
Ich selbst habe bereits deutlich über 1.000 Bäume gepflanzt und mehrere tausend Heckengehölze, aber das ist relativ und auch nicht wirklich sonderlich wichtig.
Auf jeden Fall ein sehr sehr gute Initiative... Hut ab.
Beste Grüße aus dem Herzen der Lausitz
sendet
Albrecht Richter