Bautzenerin wird Sächsische Meisterin
Susanne Dazkewitz aus Bautzen mit ihrem Motorrad Kawasaki GPZ 500 Baujahr 1989. 2024 hat sie den Classic-Cup und die Sächsische Meisterschaft in der Rennserie gewonnen. (Foto: privat)
Bautzen. Manchmal werden Träume wahr. Im Fall von Susanne Dazkewitz ist das nicht nur einfach so dahingesagt. In jungen Jahren macht sie ihren Motorradführerschein und sucht sich danach sogar eine Maschine aus. Doch dann wird sie schwanger und die ganze Sache zerschlägt sich zunächst.
„Aber mich hat das die ganzen Jahre nie losgelassen“, sagt die heute 51-Jährige. „Ich habe immer wieder davon geträumt.“ Mittlerweile nennt sie zwei Motorräder ihr Eigen, eines ist jener Motorradtyp, den sie sich vor 30 Jahren bereits ausgesucht hatte – und die Träume sind verwirklicht. Mittlerweile ist die Bautzenerin sogar Sächsische Meisterin und Classic-Cup-Siegerin.
2024 offiziell am ADMV-Classic-Cup teilgenommen
2024 hat sie am ADMV-Classic-Cup teilgenommen – ADMV steht für Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband – und auch die darin integrierte Sächsische Meisterschaft gewonnen. Dabei ist Susanne Dazkewitz überhaupt erst das dritte Jahr in der Rennserie dabei, hat aber bereits um die 30 Pokale im Regal stehen. Wobei Rennen dabei nicht wirklich das richtige Wort ist.
In dieser Rennserie geht es nicht wie im Motorsport oft üblich um Geschwindigkeit, sondern um Gleichmäßigkeit. Gestartet wird in Gruppen. Manchmal sind es über 20 Fahrer. Jeder Teilnehmer hat ungefähr 15 Minuten Zeit, seine Runden zu fahren, wovon eine als Referenzzeit genommen wird. Die anderen sollte man versuchen, in exakt der selben Zeit zu absolvieren. Wer jetzt denkt, das sei total einfach, weil man dabei einfach den Tacho beachten muss, liegt jedoch falsch, denn den gibt es dabei nicht. Nur ein Drehzahlmesser ist erlaubt.
Bautzenerin will Titel im ADMV-Classic-Cup 2025 verteidigen
„Da gehört ein bisschen Gefühl dazu“, erklärt Susanne Dazkewitz. Nachdem sie zunächst Zuschauerin war und dann zwei Jahre als Gastfahrerin in der Rennserie mitgemacht hat, haben die anderen Kollegen sie gefragt, ob sie nicht bei der Meisterschaft mitfahren will. Also hat sie sich dafür eingetragen – und dann folgt prompt der Titel.
Dabei handelt es sich beim Classic-Cup fast um eine reine Männerdomäne, sagt Susanne Dazkewitz. Sie schätzt, dass etwa 98 Prozent der Teilnehmer männlich sind. Ihren Titel möchte die 51-Jährige nun 2025 verteidigen – und sich auch in der zweiten Klasse beim Classic-Cup, in der sie mitfährt, den Titel holen.
Seit 2006 mit Blumengeschäft „Blütenzauber“ an der Wilthener Straße
Dafür müssen ihre Kunden dann an manchen Wochenenden wieder auf sie verzichten, denn Susanne Dazkewitz betreibt seit Mai 2006 das Blumengeschäft „Blütenzauber“ an der Wilthener Straße in Bautzen. Die unterstützen sie aber, ebenso „Der Motorradbauer“ in Mulda und Caravan Metropol in Bautzen. Für die selbstständige Geschäftsfrau sind die Ausflüge zu den Rennen immer wieder wie ein Kurzurlaub, da ein langer Urlaub mitunter zu kurz kommt.
Mit ihren Mädels, wie sie ihre zwei Motorräder nennt, einmal in den Urlaub zu fahren, ist auch schon geplant, aber bisher noch nicht realisierbar gewesen. Jedoch haben beide Maschinen – eine Kawasaki GPZ 500 Baujahr 1989 und eine Kawasaki ZXR 400 Baujahr 1994 – eine Straßenzulassung. Man könnte also direkt aufspringen und losfahren.
Beide haben unterschiedliche Charaktere, wie die Eigentümerin erklärt. Die GPZ sorgt bei Sporttouren eher für entspanntes Fahren, die ZXR ist ein richtiges Sportmotorrad. Sie mag beides. „Für mich sind meine Motorräder nicht nur Gebrauchsgegenstände“, sagt sie. „Für mich ist Motorradfahren intuitiv das Richtige. Es soll wohl alles so sein.“
