Urkundenschatz aus Bautzen wird restauriert
Clemens Wöppel, Mitarbeiter des Diözesanarchivs, und Nicole Klinger, Geschäftsführerin der Paperminz Bestandserhaltung GmbH, besprechen Details, wie die Urkunden aus Bautzen bearbeitet werden sollen. (Foto: Diözesanarchiv Bistum Dresden-Meißen)
Bautzen. Historische Urkunden des Diözesanarchivs Bautzen sind jüngst in die Restaurierungswerkstatt Paperminz Bestandserhaltung GmbH nach Leipzig transportiert worden. Nachdem 2023 in einem Pilotprojekt das Verpackungskonzept erarbeitet und knapp 250 Urkunden gereinigt, nach Bedarf restauriert und neu verpackt wurden, konnte dieses Projekt nun fortgesetzt werden.
Mitte August 2024 hatte das Diözesanarchiv die Mitteilung erhalten, dass auch in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von fast 30.000 Euro von Bund und Land dafür zur Verfügung gestellt werden konnten, informiert Sprecher Michael Baudisch vom Bistum Dresden-Meißen, zu dem das Diözesanarchiv in Bautzen gehört.
Fast 400 weitere Urkunden werden 2024 restauriert
Die besondere Bedeutung des Urkundenschatzes in Bautzen werde damit einmal mehr gewürdigt. 2024 können nun weitere, fast 400 Urkunden entsprechend behandelt werden. Darunter befinden sich Papst-, Kaiser- und Fürstenurkunden. Die Urkunden selbst haben neben ihrer Bedeutung für das Bistum eine große Aussagekraft für die Regional- und Landesgeschichte, teils sogar darüber hinaus. Ihre ununterbrochene Bewahrung am authentischen Ort, dem Domstift St. Petri in Bautzen, hat es ermöglicht, dass der Bestand relativ geschlossen überliefert ist.
„Eine solche, fast 800-jährige Kontinuität ist in Deutschland, wo entweder durch die Reformation im 16. Jahrhundert oder die Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts historische Überlieferungsstränge unterbrochen wurden, recht selten“, erklärt Michael Baudisch. „Durch die Besonderheit der Oberlausitz mit ihrer zeitweisen Zugehörigkeit zu Böhmen gab es dafür günstige Voraussetzungen.“
Urkunden sollen digitalisiert und online präsentiert werden
Ziel sei, nach Fertigstellung aller Urkunden diese zu digitalisieren und online zu präsentieren. Angesichts der begrenzten Eigenmittel des Bistums sei die öffentliche Unterstützung unabdingbar, um solche Projekte überhaupt durchführen zu können. Umso erfreulicher sei es, dass dies nun fortgesetzt werden könne.
Unterstützt wird das Projekt durch die Koordinierungs- und Beratungsstelle Bestandserhaltung sächsische Archive (KBB) und die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts an der Staatsbibliothek Berlin.