43 Wolfsterritorien in Sachsen bestätigt
Das Foto zeigt eine Fähe im Rudelterritorium Dürrbach im Landkreis Görlitz. (Foto: Lupus)
Landkreis. In Sachsen gibt es aktuell 37 Wolfsrudel und sechs Wolfspaare. Das sind die Ergebnisse der abgeschlossenen wissenschaftlichen Auswertung des Monitoring-Jahres 2023/ 2024, die das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) nun veröffentlicht hat.
Mit 34 Territorien ist das sächsische Wolfsvorkommen östlich der Elbe nach wie vor am höchsten. Neu dazugekommen sind dort vier Territorien. Dabei handelt es sich um die Wolfsrudel Kottmarwald und Nonnenwald im südlichen Landkreis Görlitz sowie um die Rudel Reichwalde und Weißwasser im Norden des Landkreises. Gleichzeitig konnten die vier Wolfsterritorien Milkel, Linz, Tautewalde und Trebus in der Oberlausitz nicht mehr nachgewiesen werden.
Rudel Daubitz II und Noeser Heide verschmelzen zu einem Territorium
Zudem haben sich durch das Verschwinden von Rudeln andere bestehende Territorien verschoben. Dazu gehören die beiden Territorien Daubitz II und Noeser Heide, die im Monitoring-Jahr 2023/2024 zu einem Territorium verschmolzen sind. Dies unterstreiche die weiterhin hohe Dynamik innerhalb der Oberlausitzer Wolfsterritorien. Die älteste Konstante sei die zwölfjährige Fähe GW180f des Rudels Knappenrode/Seenland, das von ihr 2014 gegründet wurde.
In Nordsachsen konnten sieben Wolfsterritorien nachgewiesen werden. Während in den Rudeln Authausener Wald, Dahlener Heide, Delitzsch, Gohrischheide und Tiefensee-Löbnitz Reproduktionen bestätigt werden konnten, ist der Nachwuchs im Wolfsterritorium Wermsdorfer Forst ausgeblieben. Die Fähe im Territorium Liebschützberg hat nun einen Partner an ihrer Seite.
Wolfsrudel Massenei im Monitoring 2023/2024 verschwunden
Im Erzgebirge ist neben dem Wolfspaar Marienberg das neue Rudel Harte im Raum Altenberg/Bad-Gottleuba bestätigt. Nicht mehr nachgewiesen werden konnte das Rudel Colditzer Forst im südlichen Teil von Westsachsen. Ebenfalls verschwunden ist das Rudel Massenei im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge. Dieses Territorium wurde durch das Rudel Polenztal neu besetzt.
Bei den sächsischen Wölfen hat es auch Nachwuchs gegeben. Im Monitoring-Jahr 2023/ 2024 konnten bisher 106 Welpen aus 33 Rudeln nachgewiesen werden. Tot aufgefunden wurden hingegen 34 Wölfe; 24 starben bei Unfällen, ein Tier starb eines natürlichen Todes und bei einem weiteren tot aufgefundenen Wolf ist die Todesursache unklar. Zudem wurden vier Wölfe entnommen. Weitere vier Wölfe starben, weil ihnen illegal nachgestellt wurde.
Wolfs-Monitoring auf Hinweise aus Bevölkerung angewiesen
„Auch dort, wo es keine bestätigten Wolfsterritorien gibt, können Wölfe auftauchen“, informiert das Landesamt. „Dabei handelt es sich meistens um Einzeltiere, die von ihrem Elternrudel abgewandert und auf der Suche nach einem eigenen Territorium sind.“
Hier sei man besonders auf Sichtungsmeldungen von Bevölkerung und Jägern angewiesen. So könne beispielsweise mithilfe von Fotofallenbildern aus privaten Wildkameras die Anwesenheit von durchziehenden Tieren belegt und bei häufigerer Sichtung das Monitoring verstärkt werden.
Kommentare zum Artikel "43 Wolfsterritorien in Sachsen bestätigt"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Wo soll das noch hinführen? Jeder Wolf ist einer zu viel in unserer Kulturlandschaft. Wann lernt der Mensch aus der Vergangenheit und aus dem was bereits alles in der Gegenwart passiert!?
Leid ohne Ende bei den Weidetierehaltern - ebenso bzgl. Katzen und Hunden.
Das restliche Wild leidet auch enorm unter Wolf & Co.