In diese Projekte will die Stadt Bautzen investieren
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Die frühere Schule zur Lernförderung „Juri Gagarin“ im Stadtteil Gesundbrunnen in Bautzen wird noch 2026 abgerissen. Zuletzt gab es dort immer wieder Vandalismus in dem Gebäude. (Foto: ksl)
Bautzen. Mehr als 100 Millionen Euro umfasst der Haushaltsentwurf der Stadt Bautzen für 2025. Darin enthalten ist auch ein Defizit von rund 10 Millionen Euro. Dennoch soll in verschiedene Projekte investiert werden. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 29. Januar 2025 das Zahlenwerk mehrheitlich bestätigt. Was nun konkret an Bauvorhaben geplant ist, darüber hat Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) bei einem Pressegespräch informiert.
Besserer Schutz vor Hochwasser für die Seidau
Immer wieder ist der Stadtteil Seidau von Hochwasser betroffen gewesen – unter anderem 2010, 2013, 2018 und 2022. Ab dem 25. März 2025 wird sich dies nun hoffentlich bessern. Dann wird das Regenrückhaltebecken in Rattwitz offiziell eingeweiht. Die Bauarbeiten an der Dresdener Straße haben im Mai 2024 begonnen und werden in Kürze beendet. Insgesamt sind hier rund 3,3 Millionen Euro investiert worden.
„Damit bekommt die Seidau mehr Hochwasserschutz“, erklärt der OB. „Wir können dort jetzt über die Hälfte der Regenmenge bei einem HQ100 – das beschreibt die Abflussmenge bei einem Hochwasserereignis, das im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren zu erwarten ist – zurückhalten.“
Dadurch erfüllt die Stadt auch einen Wunsch, den Bürger bereits seit vielen Jahren geäußert haben. Ursache für die Hochwasser ist vorrangig der Jordanbach und dessen großes Wassereinzugsgebiet. Dieser trat am Pflegeheim am Schmoler Weg immer wieder an einer Stelle über die Ufer, an der er nicht verrohrt ist. Ebenso betroffen von Starkregen gewesen ist die Salzenforster Straße, welche dann zeitweise von Wasser überspült einem Bach glich.
Abriss schafft Platz für Neues im Gesundbrunnen
Schon bald soll die Ruine der seit Langem ungenutzten Gagarin-Schule im Stadtteil Gesundbrunnen abgerissen werden. Dafür sind 580.000 Euro im Haushalt eingeplant. „Wir wollen diese Brache in der Stadt beseitigen und die Fläche für Stadtentwicklung nutzen“, erläuterte OB Vogt.
Nachdem die Schule zuletzt nur noch als Ausweichquartier genutzt wurde, wenn andere Gebäude in der Stadt saniert wurden, steht die Gagarin-Schule seit dem Jahr 2018 leer. Zuletzt hatte es dort immer wieder Vandalismus gegeben.
Denkbar sei dabei auch, dass diese Fläche gemeinsam mit dem Areal an der Otto-Nagel-Straße betrachtet werde, sagte der OB, welche derzeit noch vom Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) genutzt wird. Das zieht voraussichtlich im Frühjahr 2025 in die Kornmarkt-Passage in der Innenstadt um.
Start für neue Turnhalle im Allende-Viertel
Für den Herbst 2025 plant die Stadt Bautzen den Abriss der maroden Allende-Turnhalle, welche aus den 1960er Jahren stammt. Im Sommer sollen die entsprechenden Beschlüsse im Stadtrat getroffen werden. Ab 2026 soll dann an der Stelle hinter der Allende-Oberschule eine moderne Turnhalle entstehen.
Mehr Parkplätze für Pendler und Touristen
Am liebsten wäre es OB Vogt, wenn Ostern 2025 bereits mehr Platz auf dem Schlieben-Parkplatz wäre. So wird es jedoch nicht kommen. Für das erste Quartal 2026 ist der Baustart für die Erweiterung des Parkplatzes an der Schliebenstraße nun avisiert. Täglich 18.000 Einpendler und großer Andrang bei den zahlreichen Veranstaltungen im Jahresverlauf sind Argumente dafür, dieses Projekt nun vom Thema Spreequerung abzukoppeln. Den Bebauungsplan hat der Stadtrat jüngst bereits beschlossen.
Neues Gerätehaus für Feuerwehr Salzenforst
Die Freiwillige Feuerwehr Salzenforst ist die einzige im Stadtgebiet von Bautzen, die noch kein neues Gerätehaus hat. Das soll sich 2026 ändern. „Wir erwarten die Fördermittel im April 2025“, informiert der OB. „Die Bauleistungen wollen wir dann bis Ende 2025 ausschreiben und 2026 in die Umsetzung gehen.“ Insgesamt sind für den Neubau 2,25 Millionen Euro im Haushalt eingeplant.
Mit der neuen Feuerwache an der Hauptkreuzung mitten in Salzenforst gibt es nicht nur eine neue Garage für die Fahrzeuge, sondern auch moderne Umkleide- und Sanitärräume für die Kameraden der Orts- und Jugendfeuerwehr sowie Schulungsräume. All das fehlt ihnen momentan. Für die Kameraden ist das eine problematische Situation, die dann bald endet.
Friedensbrücke wird 2026 zur Baustelle
Diese Nachricht erschreckt viele Autofahrer sicher erst einmal: 2026 wird die Friedensbrücke in Bautzen saniert. Dafür muss die wichtige Verbindung zur Innenstadt gesperrt werden – auf jeden Fall halbseitig, vielleicht zeitweise sogar komplett. „Wir bereiten 2025 die Baumaßnahme vor“, erläutert Karsten Vogt. „Wir werden die Öffentlichkeit vorab auch noch einmal informieren.“
Die Mängel sind bei der Hauptuntersuchung im Jahr 2022 festgestellt worden. Unter anderem müssen Fugen erneuert werden, in denen Regenwasser abläuft, und braucht es im Inneren des Bauwerks einen zweiten Rettungsweg. Des Weiteren sollen in Zusammenarbeit mit den Energie- und Wasserwerken Bautzen (EWB) Leitungen in der Brücke überprüft werden. Aktuell gehe man von Gesamtkosten in Höhe von rund 5 Millionen Euro aus.