Bautzen ist und bleibt die Osterhauptstadt

An der Liebfrauenkirche startete die Prozession, deretwegen mehrere zehntausend Besucher nach Bautzen gekommen waren.

Schon lange vor Beginn hatten sich viele Kinder (und fast ebenso viele Erwachsene) auf dem Steilabhang zur Spree postiert.
Zehntausende Bautzener und Besucher feierten am Ostersonntag ein friedliches und fröhliches Fest. Ein paar kleine Kritikpunkte sind da wirklich nur Randnotizen.
Bautzen. War das ein Ostersonntag bei Kaiserwetter in Deutschlands unbestrittener Osterhauptstadt! Hatte sich der Himmel an den Vortagen noch verhangen präsentiert, belohnte am Sonntag strahlender Sonnenschein bei noch immer angenehmen Temperaturen die Besucher, die sich aus der näheren und weiteren Umgebung aufgemacht hatten, um das bunte Bautzener Osterprogramm zu erleben.
Mehrere Zehntausend Gäste – der Bautzener Tourismusverein spricht von etwa 60.000, wobei sich das schwer schätzen lässt – bevölkerten am Sonntagvormittag die Route der Osterreiter von der Liebfrauenkirche über Steinstraße, Kornmarkt, Lauengraben und Friedensbrücke bis hin zum festlich geschmückten Neustadt-Kreisel. Leider konnten auch in diesem Jahr ein paar Unbelehrbare wieder nicht darauf verzichten, die Innenfläche des Kreisverkehrs zu entern und dabei Beschädigungen an der Osterdekoration sowie an der Bepflanzung in Kauf zu nehmen.
Nach dem Durchzug der Reiter dann wurde die sonst so beschauliche Leibnizstraße – wie in jedem Jahr – für etwa eine halbe Stunde zur meist begangenen Straße Deutschlands, als sich die Massen von der Friedensbrücke in Richtung Protschenberg wälzten. Dort angekommen, erlebten sie ein buntes Markttreiben sowie den zweiten großen Höhepunkt des Bautzener Osterfestes – das Eierschieben. Schon lange vor Beginn hatten sich viele Kinder (und fast ebenso viele Erwachsene) auf dem Steilabhang zur Spree postiert, um die beste Startposition für die Hatz nach den Bällen, die in der neueren Zeit die Eier ersetzen, zu ergattern. Zeitweise gestaltete sich das Spektakel allerdings ein wenig zäh, da nur vereinzelt Bälle den Abhang hinunterflogen. Vielleicht sollte der Eierjokel den Abwurf künftig wieder „zentral“ in die Hände nehmen und gleich zehn, zwanzig Bälle auf einmal werfen. Doch dies nur am Rande.
Erfreulich auch, dass das Osterfest trotz der wirklich außergewöhnlichen Besuchermenge so friedlich und entspannt ablief, dass die Polizeidirektion Görlitz in ihren Meldungen für den Ostersonntag für den Bereich Bautzen lediglich den Diebstahl eines Fahrrads auf der Taucherstraße (für den Besitzer schlimm genug) beurkunden musste.
Auch in dieser Hinsicht also ein schönes, entspanntes und friedliches Fest in der unbestrittenen Osterhauptstadt Deutschlands.