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So laufen die Arbeiten an der Pchalek-Straße in Bautzen

So laufen die Arbeiten an der Pchalek-Straße in Bautzen

Wo hier die Wände umgestoßen auf dem Boden liegen, hat sich zuvor das Badezimmer in einer Wohnung im Häuserblock an der Kurt-Pchalek-Straße 22 bis 26 in Bautzen befunden. (Foto: ksl)

Bautzen. Immer wieder gehen Leute durch die Einfahrt, bleiben am Bauzaun stehen und schauen interessiert in den Innenhof. „Meine Mutter hat hier mal gewohnt“, sagt eine ältere Frau und deutet auf das Gebäude links von ihr, „da muss ich mal gucken.“ Es handelt sich um den Häuserblock Kurt-Pchalek-Straße 22 bis 26 in Bautzen. Gemeinsam mit dem Altbau Nummer 20, in dem zuletzt der Jugendclub „Kurti“ residierte, wird er gerade saniert.

An verschiedenen Stellen im Gebäudekomplex wuseln Mitarbeiter der Klixer Recycling und Service GmbH umher. Irgendwo dröhnt ein Drucklufthammer, auf dem Dachboden ist Musik vergleichsweise leise zu hören. Immer wieder kommt ein Arbeiter mit einer Schubkarre vorbei, schüttet den Inhalt die Schuttrutsche hinab. Mit einem lauten Rumpeln landet der Schutt in einem Container, der im Innenhof steht.

Alte Fliesen aus DDR-Zeiten und Markierungen an den Wänden

„Wir haben jetzt ungefähr zwei Drittel des Entkernens geschafft“, erklärt Kai Hübner, Technischer Leiter und Prokurist bei der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB). Beim Rundgang durch die unteren Etagen, in denen sich die Wohnungen befinden, zeigt sich, was bereits geschafft worden ist. Überall liegen umgestoßene Wände auf dem Boden. Fußböden und Tapeten gibt es auch nicht mehr. Die Badewannen sind bereits herausgerissen. Darunter kommen die alten Mosaikfliesen aus DDR-Zeiten zum Vorschein. Was auffällt: Für eine Baustelle ist es überall ordentlich, aufgeräumt und fast schon sauber.

Der Häuserblock ist Ende der 1980er Jahre entstanden. Es handelt sich um die Wohnungsbauserie WBS 70. „Es sind sogenannte Experimentalbauten, die in die Baulücke gesetzt wurden“, sagt BWB-Geschäftsführerin Kirsten Schönherr. „Am Postplatz und an der Goschwitzstraße stehen auch solche Lückenfüller.“

26 moderne Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen entstehen

An einigen Wänden sind mit weißer, schwarzer oder blauer Farbe verschiedene Zahlenkombinationen auf die Wände geschrieben. Sie bezeichnen offenbar die einzelnen Bauteile. Auf vielen stehen Daten drauf aus den Jahren 1987 und 1988. Damals sind die verschiedenen Elemente wohl hergestellt worden, vermutet Kirsten Schönherr.

An anderen Wänden sind pinkfarbene Striche und Zeichen zu sehen. Sie zeigen zum Beispiel an, wo noch Wände weggerissen oder Türöffnungen herausgearbeitet werden sollen, um die neuen Grundrisse herzustellen. Am Ende sollen 26 moderne Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen entstehen, die zwischen 55 und 110 Quadratmeter groß sein werden. Im Altbau sind vier Wohnungen geplant, auf jeder Etage eine, und in den drei Eingängen Nummer 22 bis 26 zusammen 22.

BWB investiert rund 8,3 Millionen Euro an Kurt-Pchalek-Straße

Dort werden auch zwei Lifte im Innenhof installiert. Des Weiteren werden auf der Rückseite des Gebäudekomplexes an fast alle Wohnungen Balkone angebaut. Bewohner des Gebäudeteils mit Lift können ihre Wohnungen dann über den Balkon betreten. Rund 8,3 Millionen Euro investiert die BWB hier. Etwa 2 Millionen Euro davon stammen aus diversen Fördermittelprogrammen, unter anderem der Städtebauförderung, an der sich anteilig auch die Stadt Bautzen beteiligt. Verläuft alles nach Plan, wird voraussichtlich bis Anfang 2027 gebaut, also rund zwei Jahre.

Momentan stehen die Arbeiten noch ganz am Anfang. Nach drei Monaten des Entkernens wird am Rohbau weitergearbeitet und im weiteren Jahresverlauf unter anderem auch das Dach samt Dachstuhl erneuert, blickt Kai Hübner voraus. Im Wohnblock werden dann Wohnungen eingerichtet. So manchem Mieter in der oberen Etage wird sich dann ein schöner Blick auf die Türme von Dom und Rathaus sowie den Reichenturm bieten – „und den Innenhof, wo man seine Ruhe hat“, fügt Kai Hübner hinzu.

ksl / 14.02.2025

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