In Bautzen entstehen 26 neue Wohnungen
So könnte der neu gestaltete Gebäudekomplex an der Kurt-Pchalek-Straße 20 bis 26 in Bautzen nach der Sanierung aussehen. (Visualisierung: Bauplanung Oberlausitz)
Bautzen. Die letzten Mieter sind bereits ausgezogen und haben ihre neuen Wohnungen auf der anderen Seite des Postplatzes bezogen. Denn am Häuserblock der Nummern 20 sowie 22 bis 26 an der Kurt-Pchalek-Straße in Bautzen starten bald die Bauarbeiten. „Voraussichtlich Anfang Oktober beginnt der Abriss des Hinterhauses“, informiert Geschäftsführerin Kirsten Schönherr von der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB). Diese ist Eigentümerin.
In besagtem Hinterhaus hatte der Heimatschutzverein bis vor Kurzem sein Domizil. Dieses ist mittlerweile beräumt. Museumsleiter Jürgen Vollbrecht habe dabei wertvolle Exponate gesichert, um sie für die Sammlung im Stadtmuseum aufzubewahren. Zunächst sind die Gegenstände eingelagert. Was daraus wird, muss sich zeigen.
Garage vom Haus der Sorben wird weggerissen
Außerdem steht im Innenhof noch eine Garage, welche zwar auf dem Grundstück der BWB steht, aber zum Haus der Sorben gehört. Diese wird nun ebenfalls abgerissen, der Platz für weitere vier Pkw-Stellplätze für die neuen Bewohner an der Kurt-Pchalek-Straße benötigt. Insgesamt wird es zwölf Stellplätze hinter dem Haus geben.
Der Abriss des Hinterhauses und der Garage ist allerdings nur der erste Schritt. Ab Januar 2025 werden die einzelnen Abschnitte des Häuserblocks entkernt. Mit der Sanierung sollen sich auch die Grundrisse komplett ändern, erklärt Kirsten Schönherr. Die Gebäude zu entkernen wird voraussichtlich drei Monate dauern.
Umbau in Bautzen beginnt Anfang 2025
Im Frühjahr 2025 wird dann die eigentliche Sanierung beginnen. Am Ende sollen 26 moderne Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen entstehen, die zwischen 55 und 110 Quadratmeter groß sein werden. Momentan sind die einzelnen Apartments recht klein. Im Altbau, der Hausnummer 20, sind vier Wohnungen geplant, in den drei Eingängen Nummer 22 bis 26 zusammen 22. Dort werden auch zwei Lifte installiert.
Des Weiteren werden auf der Rückseite des Gebäudekomplexes an fast alle Wohnungen Balkone angebaut. Was im Erdgeschoss passiert, ist noch nicht abschließend entschieden. Möglich wäre, dort keine Geschäfte mehr einzurichten, sondern ebenfalls Wohnungen, die dann eine Terrasse haben könnten. Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage entstehen.
Jugendclub „Kurti“ muss ausziehen
Rund 8,3 Millionen Euro investiert die BWB hier. Etwa 2 Millionen Euro davon stammen aus diversen Fördermittelprogrammen, unter anderem der Städtebauförderung, an der sich anteilig auch die Stadt Bautzen beteiligt. Verläuft alles nach Plan, wird voraussichtlich bis Anfang 2027 gebaut, also rund zwei Jahre.
Mit dem Beginn der Sanierung an der Kurt-Pchalek-Straße 20 bis 26 in Bautzen muss auch der Treff „Kurti“ ausziehen. Bislang ist noch kein neues Domizil dafür gefunden worden. Hier engagiert sich derzeit auch die Stadt. Es werde intensiv nach einer alternativen Heimstätte gesucht, teilt Stadt-Sprecher Peter Stange mit. Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) unterstütze die Suche, weil ihm an einer gesicherten Zukunft des selbstverwalteten Jugendclubs gelegen sei. Es gebe einen engen Austausch mit den „Kurti“-Akteuren.
OB von Bautzen will „Kurti“ helfen
Die Bemühungen des OBs gingen konkret in zwei Richtungen: Zunächst habe er sich von der Verwaltung eine Liste mit leer stehenden Immobilien zuarbeiten lassen, die nun auf Eigentumsverhältnisse, Eignung und Verfügbarkeit geprüft werden. Parallel gebe es Gespräche mit allen Großvermietern in Bautzen, der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen (BBB) sowie Vereinen.
„Potenzielle Räumlichkeiten müssen den Erfordernissen eines Jugendclubs entsprechen“, erläutert Peter Stange. „Dazu gehören neben den baulichen Voraussetzungen auch Betrachtungen zur Lage sowie Aspekte der Sicherheit und des Brandschutzes.“
Immobilie an der Bauerngasse geprüft
Unter anderem ist eine Immobilie der BBB an der Bauerngasse geprüft worden. „Wir können bestätigen, dass die BBB zur Nutzung der benannten Räume für den Jugendclub als eine mögliche Option angefragt wurde und die Gewerbefläche derzeit an den Innenstadtverein ungekündigt vermietet ist“, teilt BBB-Sprecherin Katharina Görnitz mit.
„Ein Hinweis, dass bei einer Umnutzung der Gewerbeflächen, die bisher als Büroflächen genutzt werden, gegebenenfalls veränderte Anforderungen für einen Jugendclub zu prüfen sind, wurde seitens der Stadtverwaltung aufgenommen“, führt sie weiter aus. Bei genauerer Prüfung hat sich gezeigt, dass die Immobilie an der Bauerngasse die Erfordernisse für einen Jugendclub nicht erfüllt. So geht die Suche nach einem neuen Domizil für den „Kurti“ weiter.