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Marktkauf Bautzen hat
einen neuen Chef

Marktkauf Bautzen hat
einen neuen Chef

Seit dem 1. Februar 2025 ist Michael Starke (l.) offiziell der neue Geschäftsleiter im Marktkauf in Bautzen. Der bisherige Geschäftsführer Frieder Seifert geht zum 1. März 2025 in den Ruhestand. (Foto: ksl)

Bautzen. Der Marktkauf in Bautzen hat einen neuen Geschäftsleiter – und damit endet auch ein wenig eine Ära. Frieder Seifert, der bisherige Geschäftsführer, kennt das Einkaufszentrum von Anfang an. Seit Februar 2025 ist nun Michael Starke zuständig. Frieder Seifert geht zum 1. März in den Ruhestand.

Von Mai 2023 bis November 2024 ist der Marktkauf in Bautzen umfassend umgebaut und saniert worden. Es ist quasi der letzte Akt, den Frieder Seifert noch mit begleitet hat. Michael Starke erhält nun einen modernen Einkaufsmarkt, den es zu erhalten gilt. Für den Job zieht der 40-Jährige von Leipzig nach Bautzen, sobald er eine passende Wohnung in der Stadt gefunden hat.

Neuer Geschäftsleiter kannte Marktkauf in Bautzen vorher nicht

Als der Posten zur Debatte stand, habe er sich zwischen Nürnberg und Bautzen entscheiden können, sagt er – und da fiel die Entscheidung doch leicht. Zuvor hat Michael Starke 23 Jahre beim Unternehmen Real gearbeitet, das mittlerweile insolvent ist – nach der Ausbildung in Leipzig dann in Halle, wo er auch stellvertretender Geschäftsleiter war.

Nun wird er nicht nur Stellvertreter sein. „Ich habe schon Respekt vor der Aufgabe“, sagt er. „Es ist anders als Stellvertreter zu sein.“ Seit November 2024 ist Michael Starke bereits vor Ort und wird eingearbeitet. Den Marktkauf in Bautzen hat er vorher nicht gekannt, aber in den vergangenen Monaten kennengelernt. Das empfindet er als positiv. „Ich weiß, wen ich ansprechen muss für bestimmte Themen“, erklärt er. „Und ich möchte auch auf Dauer hierbleiben.“ Im Fitnessstudio hat er sich bereits angemeldet, erzählt Michael Starke, um weiter seinem Hobby Kampfsport, vor allem Boxen und Kickboxen nachzugehen. Am Stausee ist er auch schon gewesen.

Marktkauf eröffnete am 9. Oktober 1990 in Bautzen

Seine Ziele als neuer Geschäftsleiter sind nun, dass sich der Marktkauf weiter auf dem Markt behauptet und die Arbeitsatmosphäre erhalten bleibt, wie sie bisher gewesen ist. „Ich persönlich habe auch den Anspruch, dass der Marktkauf als Arbeitgeber weiter attraktiv bleibt“, sagt Michael Starke.

Die Fußstapfen sind groß, in die der neue Geschäftsleiter tritt. Umso wichtiger ist es gewesen, dass er Frieder Seifert so intensiv über die Schulter schauen konnte. Denn der Marktkauf in Bautzen ist legendär. Kurz nach der politischen Wende und wenige Tage nach der Einheit – am 9. Oktober 1990 – eröffnet der Marktkauf in ausgedienten Lagerhallen am damaligen Ende der Autobahn A4, die kurzerhand zum Parkplatz wurde. Heute undenkbar.

Wilde Zeiten für Marktkauf Bautzen nach der politischen Wende

Binnen weniger Wochen werden diese Lagerhallen in Bautzen damals für Marktkauf umgebaut und mehr als 200 Mitarbeiter eingestellt – so beginnt die Geschichte des Einkaufszentrums. Kunden nehmen, ohne zu murren, mit ihren vollen Einkaufswagen einen kilometerweiten Weg zum geparkten Auto in Kauf. Damals war die Stimmung von Aufbruch getränkt. Die Menschen hatten ganz frisch die D-Mark in der Tasche und wollten dieses neue Geld auch ausgeben.

Weihnachten stand zudem vor der Tür und sollte diesmal gefeiert werden wie im bislang nahezu unerreichbaren Westen. Die Stadtverwaltung suchte damals einen Händler für einen großen Supermarkt und die Handelskette Marktkauf aus Bielefeld wiederum Hallen im Osten, um dort das Weihnachtsgeschäft etablieren zu können. In Bautzen fand dann alles zueinander.

Heute ist von den einst mehr als 60 Getreidelagerhallen zwischen den A4-Anschlussstellen Bautzen-Ost und Weißenberg, die dort nach 1956 errichtet worden waren, nichts mehr zu erahnen. Manche werden sich noch erinnern, dass auf der Betonpiste bis Mitte 1990 nur Traktoren und andere Landwirtschaftsfahrzeuge rollten.
Frieder Seifert gehörte damals zu den ersten Mitarbeitern, die eingestellt wurden, füllte in den ersten Jahren die sich rasch wieder leerenden Regale auf. Danach arbeitete sich der heute 65-Jährige im Unternehmen nach oben bis zum Geschäftsführer in der Filiale in Bautzen.

Marktkauf Juli 1992 an Niederkainaer Straße umgezogen

Wenn er auf die 35 Jahre zurückblickt, empfindet er Dankbarkeit – gegenüber den Mitarbeitern, ohne deren Engagement vor allem der Umbau nicht möglich gewesen wäre, aber auch gegenüber den Kunden für deren Treue und der Stadt Bautzen für die stets gute Zusammenarbeit.

Im Juli 1992 erfolgte der Umzug an jene Stelle, wo der Marktkauf bis heute steht. Vieles hat sich über die Jahre geändert. Neue Mitarbeiter sind gekommen, andere gegangen, zum Beispiel in den Ruhestand wie Frieder Seifert nun. Dann will er sich um Haus und Grundstück in Großpostwitz kümmern, ein wenig Reisen und Sport machen. „Mein Grundsatz war immer: Arbeit muss Spaß machen“, sagt Frieder Seifert abschließend. Das will auch sein Nachfolger erreichen.

ksl / 07.02.2025

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