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Wird in Bautzen derzeit mehr eingebrochen?

Wird in Bautzen derzeit mehr eingebrochen?

Das Foto zeigt den von der Polizei sichergestellten Mitsubishi L200, der mutmaßlich von einem Einbruch in eine Halle an der Wilthener Straße in Bautzen stammt. (Foto: Polizeidirektion Görlitz)

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Dieses Moped mit der Aufschrift „Elsi“ wurde im Gesundbrunnen geklaut. (Foto: Polizeidirektion Görlitz)

Bautzen. Nahezu jeden Tag ist im Bericht der Polizeidirektion Görlitz von Einbrüchen samt Diebstählen im Raum Bautzen zu lesen. Oft sind es E-Bikes, die aus Kellern verschwinden, mitunter aber auch andere Fahrzeuge. So ist am Gesundbrunnenring jüngst ein auffälliges rosafarbenes Kleinkraftrad mit beigefarbener Sitzbank samt rosa eingesticktem Schriftzug „Elsi“ gestohlen worden.

Auch die Bäckerei Drechsel in der Edeka-Filiale am Kornmarkt ist betroffen. Ein Schild mit der Aufschrift „Vorübergehend wegen Vandalismus geschlossen!“ hing eine Zeit lang am Geschäft. Mittlerweile ist wieder geöffnet. „Unbekannte Täter brachen in der Nacht zum 24. September 2024 in die Bäckerei ein“, erklärt Polizeisprecher Kai Siebenäuger von der Polizeidirektion Görlitz. „Die Ermittlungen führt der Kriminaldienst. Diese dauern an.“

Statistik eindeutig zu Einbruch in Bautzen

Wird momentan in und rund um Bautzen wirklich mehr eingebrochen und geklaut oder ist das nur subjektives Empfinden? „Aus statistischer Sicht kann für den Landkreis Bautzen keine signifikante Veränderung der Eigentumskriminalität festgestellt werden“, teilt Polizeisprecher Kai Siebenäuger mit. „Zwar liegen für 2024 noch keine belastbaren Daten der polizeilichen Kriminalstatistik vor; es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Fallzahlen des Jahres 2024 mit denen der Vorjahre vergleichbar sein werden.“

Auch wenn man die Statistik aus 2024 monatlich betrachte, lasse sich keine signifikante Veränderung erkennen. „Lediglich im August war eine leichte Zunahme im Vergleich zu den Vormonaten erkennbar“, erklärt der Polizeisprecher. „Die bislang vorliegenden Zahlen für September lassen jedoch wieder einen Rückgang erwarten.“

Polizei fasst Tatverdächtigen in Bautzen

Des Weiteren konnte die Polizei am 19. September 2024 in Bautzen einen 44-jährigen Mann festnehmen, der des besonders schweren Falls des Diebstahls in mehreren Fällen beschuldigt wird. Bei den Einbrüchen im Bereich Dresden und Bautzen ist bislang ein Gesamtschaden in Höhe von über 400.000 Euro entstanden.

Sechs Objekte in Bautzen, Großpostwitz, Oppach, Doberschau-Gaußig und Freital sind bei dem Einsatz durchsucht worden. Dabei haben Ermittler gesuchtes und eindeutig identifiziertes Diebesgut im Wert von etwa 160.000 Euro gefunden. Auch ein Mitsubishi L200 ist darunter gewesen, der mutmaßlich von einem Einbruch in eine Halle an der Wilthener Straße in Bautzen in der Nacht zum 24. Oktober 2023 stammt.

Schutz vor Einbruch und Diebstahl möglich

In der Folge sind die rechtmäßigen Eigentümer des sichergestellten Diebesguts ausfindig gemacht worden. „Die Zuordnung zu konkreten Straftaten dauert noch an und wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen“, erklärt Kai Siebenäuger. „Die identifizierten und zugeordneten Gegenstände werden so schnell wie möglich an die Eigentümer zurückgegeben.“

Doch kann man sich irgendwie vor Einbruch und Diebstahl schützen? „Die Sicherheit am Wohnhaus fängt bereits an der Hauseingangstür an“, sagt der Polizeisprecher. „Hier wird durch die polizeiliche Beratungsstelle eine Türsprech- und Videoanlage empfohlen.“ Dadurch könne vermieden werden, dass durch Mietparteien unberechtigte Personen ins Haus gelassen werden.

Keine Wertgegenstände im Keller lagern

In Kellerräumen sollten generell keine Wertgegenstände gelagert werden, rät die Polizei weiter. Ein Kellerverschlag aus Holz sei für Täter kein Hindernis. Folglich sei es wichtig, den Zugang zum Keller verschlossen zu halten. Um größtmögliche Sicherheit zu erreichen, sollte dies von allen Mietparteien umgesetzt werden.

Die Beratungsstelle der Polizei empfiehlt zudem, wertvolle Fahrräder oder E-Bikes im Keller zusätzlich zu sichern durch Bügel oder Anker, welche fest in der Mauer oder im Fußboden verankert sind. Ein Alarmschloss verhindere außerdem, dass Täter ungestört agieren können. Ebenso können sogenannte Tracker dabei helfen, den Aufenthalt des E-Bikes festzustellen. Bereits die Entnahme von Akku und Bedienteil des E-Bikes können laut Polizei dazu führen, dass ein Pedelec für Täter weit weniger attraktiv ist.

Die Wohnungstür sollte mit einem Türspion ausgestattet sein. Damit kann der Mieter entscheiden, wem er Zutritt in die Wohnung gewährt und wem nicht. Wer zu Hause Wertgegenstände verwahrt, sollte diese gesondert sichern und nicht offen herumliegen lassen. Geeignet sind hier geprüfte und zertifizierte Wertbehältnisse, also Safes. Zu guter Letzt sollte man auf keinen Fall auf Haustürgeschäfte eingehen und so fremde Personen ins Haus oder die Wohnung einlassen. Vor allem bei älteren Menschen wird diese Form des Trickdiebstahls häufig angewendet.

ksl / 12.10.2024

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