Wiederholungs(wohl)täter tun es immer wieder
Über die Spendenschecks freuten sich v.l.: Ullrike Biebrach, Nicole Mirle und Marlen Rehor. Sie wurden übergeben von Dr. Dirk Hertle (2.v.l.) und Gerhard Heß (r.). Foto: Carmen Schumann
Bautzen. Ehrenamtliche helfen Ehrenamtlichen – so könnte man wohl die Tätigkeit der Mitglieder des Lions-Clubs Bautzen am besten umschreiben. Für die „Löwen“ ist es schon zu einer guten Tradition geworden, auf dem Wenzelsmarkt Glühwein zu verkaufen. Der Erlös kommt dann wohltätigen Zwecken zugute. Auch im vergangenen Dezember standen an 22 Tagen jeweils zwei bis vier Lions am Glühweinstand, um die Haupteinnahmequelle des Clubs zu sichern. Wie der Lions-Präsident Gerhard Heß beim Neujahrsempfang des Lions-Clubs am vergangenen Dienstag sagte, sei dabei durchaus die Kaufzurückhaltung der Menschen zu spüren gewesen, die durch die allgemeine Krisensituation hervorgerufen worden ist. Dennoch konnte wieder ein hübsches Sümmchen zusammengebracht werden, um gemeinnützige Vereine zu unterstützen.
Doch zunächst berichtete Annett Killermann vom Anna-Helena-Ritschier Haus über die Verwendung der Lions-Spende aus dem letzten Jahr. In der sozialtherapeutischen Wohnstätte gibt es eine Fünftage- und eine Siebentage-Wohngruppe sowie eine Tagesgruppe. Mit dem Spendengeld konnten für die Kinder und Jugendlichen etliche Höhepunkte gestaltet werden. So fuhr man mit dem Zug nach Leipzig in den Zoo, was den Kindern viel Freude bereitete. Auf dem Programm stand auch ein Besuch im Kletterpark Dresden sowie ein Fahrt nach Erfurt mit Besichtigung der Gedenkstätte Buchenwald.
Die Kaeubler-Förderung für dieses Jahr kommt zwei Einrichtungen zugute, deren Vertreterinnen jeweils einen Spendenscheck in Empfang nehmen konnten. Zum einen ist dies der AWO-Herztreff im Stadtteil Gesundbrunnen, wo vor allem für Senioren ein abwechslungsreiches Programm geboten wird, wie Ulrike Biebrach berichtete.Pro Monat werden rund 20 Veranstaltungen organisiert, darunter Kegeln, Gymnastik und jahreszeitliche Feste. Als kleines Dankeschön überreichte Ulrike Biebrach dem Lions-Präsidenten eine Arbeit, die im Malzirkel entstand.
Der AWO-Herztreff erhielt eine Spende in Höhe von 3.500 Euro, um neue Stühle zu beschaffen. Die alten waren durch die vielen Aktivitäten schon arg verschlissen.
4.000 Euro aus der Kaeubler-Förderung erhält die Ökumenische Telefonseelsorge der Diakonie Bautzen. Diese beschäftigt zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen, nämlich Nicole Mirle und Marlen Rehor, welche den Einsatz der rund 100 Ehrenamtlichen koordinieren. Denn die Telefonseelsorge ist 24/7 in Bereitschaft. Die Dienstorte sind Bautzen und Görlitz. Tagsüber sitzen die Telefonseelsorger 4 Stunden bereit, nachts sind sogar Achtstunden-Schichten zu bewältigen. Da immer wieder Mitarbeiter ausscheiden, müssen neue geschult werden. Auch dafür komme die Spende sehr gelegen. Auch Wochenendseminare können daraus finanziert werden.
Das Frauenschutzhaus und die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt sind ein weiteres Herzensprojekt der Lions. Gerade letztere hilft – im Gegensatz zum Frauenschutzhaus – nicht nur Frauen, sondern auch Männern und Kindern durch einfühlsame Beratung. Veronika Fuhrich berichtete, dass das Frauenschutzhaus nun schon über 30 Jahre besteht. Jährlich würden dort rund 40 Frauen und ebenso viele Kinder betreut. Neben dem Frauen-schutzhaus wurden weitere individuelle Schutzwohnungen geschaffen. Demnächst soll noch eine Fachberatungsstelle zur sexualisierten Gewalt aufgebaut werden.
Hierfür wird eine extra Raum benötigt und es müssen Eigenmittel eingeworben werden. Die Spenden, die beim Neujahrsempfang eingegangen sind, sollen diesem Zweck zugute kommen.