Bautzen wird bald zu einer Hochschulstadt
Fachbereichsleiterin Ines Gubsch (li.) erläuterte zur Laboreinweihung 2017 den anwesenden Politikern die neuen Möglichkeiten. Foto: Archiv
Aus der Staatlichen Studienakademie wird eine Duale Hochschule. Das hat gleich mehrere Vorteile für die Absolventen und die Region.
Bautzen. Die Sächsische Staatsregierung hat den Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen beschlossen. Damit kann – ebenso wie an den Standorten in Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen und Riesa – auch an der Staatlichen Studienakademie Bautzen ein vollwertiger Hochschulabschluss erworben werden.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) sagte nach dem Kabinettsbeschluss: „Ich freue mich, dass wir dieses ambitionierte Vorhaben der sächsischen Koalition jetzt auf die Zielgerade bringen. Damit entwickeln wir das Wissenschaftsland Sachsen entscheidend weiter und steigern einerseits die Attraktivität der akademischen Ausbildung im Freistaat, andererseits stärken wir mit den künftigen Hochschulstandorten abseits der Großstädte gezielt den ländlichen Raum.“ Gleichzeitig gehe die Staatsregierung auf die geänderten Bedürfnisse der Wirtschaft ein, „die neben gut ausgebildeten Berufsfachkräften auch vermehrt Personal mit Hochschulabschluss im Sinne eines akademischen Grades nachfragt.“ Zudem könne an einer dualen Hochschule auch Forschung betrieben werden.
Die Berufsakademie Sachsen wird zur vollwertigen Hochschule entwickelt, die gleichberechtigt neben den anderen Hochschulformen Universität, Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen steht. Damit einher geht eine Aufwertung der Abschlüsse im dualen Studium. „Die an der heutigen Berufsakademie erworbenen Abschlüsse stoßen trotz staatlicher Gleichstellung mitunter im In- und Ausland auf Akzeptanzprobleme, die mit der Reform der Vergangenheit angehören sollen“, so Sebastian Gemkow. Um an der Dualen Hochschule studieren zu können, genügt der Abschluss einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung, das Abitur ist nicht erforderlich. Es wird ein zentrales Rektorat für alle sieben Standorte geben.
Die Ausbildung an der Dualen Hochschule wird auch künftig in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern, also Unternehmen oder Institutionen, in einen theoretischen und einen praktischen Teil unterteilt.
Die stellvertretende Präsidentin der Berufsakademie Sachsen, Professor Frauke Deckow, begrüßt den Gesetzesentwurf, der nun noch durch den Landtag beschlossen werden muss. Die Staatliche Studienakademie Bautzen will am Donnerstag, 16. November, 18 Uhr, in einem „hybriden Elternabend“ über die neuen Möglichkeiten an der Einrichtung informieren. Ein duales Studium mit Gehalt – wie genau funktioniert das? Welche Studiengänge werden in Bautzen angeboten? Wie kann man sich einschreiben? Über diese und andere Fragen soll an dem Abend informiert werden.
Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an die Eltern künftiger Studierender, aber auch Großeltern und alle anderen Interessierten können gern auf den Campus kommen. Die Teilnahme ist vor Ort, aber auch online möglich. Alle Informationen dazu gibt es unter www.ba-bautzen.de.