Bautzener Theatermannschaft verliert Weggefährten
Die Theatermannschaft von Intendant Lutz Hillmann trauert um einen langjährigen Kollegen - den Schauspieler Götz Schweighöfer. Foto: Miroslaw Nowotny
Bautzen. Der Schauspieler Götz Schweighöfer ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit. Das teilte das Deutsch-Sorbische Volkstheater zu Wochenbeginn mit.
Komödien, Tragödien, Dramen: Götz Schweighöfer überzeugte in vielen Rollen. Er entstammt einer Theaterfamilie, sein Vater war Intendant seine Brüder sind Schauspieler. Aufgewachsen in Altenburg, erhielt er seine Schauspielausbildung an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig. Es folgen Engagements am Landestheater Eisenach, am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Von 1996 bis 2000 spielte er für die Altenburg-Gera Theater GmbH und war anschließend bis 2008 am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen engagiert und seitdem freischaffender Schauspieler.
Seine erste Rolle in Bautzen war Karl Moor in Schillers „Räubern“. Er gehörte zu den Protagonisten des Bautzener Ensembles, war in vielen großen Rollen vom Klassiker bis zur Boulevardkomödie zu erleben - etwa als schwarzer Müller in „Krabat“, in der legendären Inszenierung „Hotel zu den zwei Welten“, in der Titelrolle „Frederick oder Der Boulevard des Verbrechens“ oder im Theatersommer als Ritter Runkel. Unvergessen bleibt die Inszenierung „Kunst“ von Yasmina Reza, in der Götz Schweighöfer neben Lutz Hillmann und Rainer Gruß unzählige Male das Publikum mit seinem Humor begeisterte. Auch nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus dem festen Engagement war Götz Schweighöfer beim Bautzener Theatersommer als Bang Johansen in den „Olsenbande“-Inszenierungen zu erleben.
„Götz Schweighöfer wird dem Bautzener Publikum als charaktervoller Darsteller, humorvoller Mensch, der mit künstlerischer Hingabe und schauspielerischem Können in vielen Hauptrollen auf der Bühne erfolgreich agierte, in Erinnerung bleiben“, schrieb eine Sprecherin des Theaters in einem am Montag veröffentlichten Nachruf.