Betriebe laden wieder zur „Spätschicht“ ein
Der Sohlander Bürgermeister H. Israel und Katrin Joswig von der IHK ließen sich von Projektingenieurin B. Ullrich (li.) über die Produktion bei Schoplast Wölkau informieren. Zurzeit werden hier vor allem Lichtschalter aus Duroplast hergestellt. Foto: CS
Die „Spätschicht“, die im Landkreis Bautzen nun bereits im siebten Jahr stattfindet, hat viele Freunde gefunden. Denn diese Veranstaltung bietet die einmalige Gelegenheit, hinter Werkstore zu schauen, zu denen man normalerweise keinen Zugang hat.
Region. Für die Unternehmen, die zur Spätschicht öffnen, bietet sich die Chance, Fachkräfte zu gewinnen oder junge Leute für sich zu interessieren, die dann eventuell eine Lehre aufnehmen. Denn nach wie vor besteht viel Unkenntnis über die Möglichkeiten und Chancen, die sich im Landkreis Bautzen bieten. Was viele nicht wissen: Die Wirtschaftskraft ist im Landkreis Bautzen größer als in Dresden. Doch immer noch pendeln viele Menschen aus dem Landkreis in die Landeshauptstadt. Doch warum eigentlich? Schließlich ist Fahrzeit ja auch Lebenszeit.
Im ersten Halbjahr beteiligen sich fünf Kommunen an der Spätschicht, im zweiten Halbjahr, nach den Ferien, kommen noch einmal drei im westlichen Teil des Landkreises hinzu. Am 6. September Großröhrsdorf und Radeberg und am 20. September Ottendorf-Okrilla. Start ist am 31. Mai in Bischofswerda und in Sohland/Spree. Das Unternehmen Schoplast in Wölkau empfing jetzt Pressevertreter, Vertreter der beteiligten Städte und Gemeinden sowie der IHK und der Kreishandwerkerschaft zu einer Infoveranstaltung.
Der Betrieb beteiligt sich an der Spätschicht schon von Anfang an. Am 31. Mai lädt er allerdings seine Besucher in den Betriebsteil nach Bischofswerda ein, weil in Wölkau durch den Ausbau der Kreuzung an der S 111 eine komplizierte Verkehrslage herrscht. Das 1992 gegründete Unternehmen macht jährlich 20 Millionen Euro Umsatz. Die 110 Maschinen arbeiten rund um die Uhr, auch am Wochenende. Schoplast beschäftigt rund 200 Mitarbeiter, darunter 17 Azubis und BA-Studenten.Um Bischofswerda sind neben Schoplast auch neue Teilnehmer hinzugekommen, so eine Kunstschmiede und eine Gärtnerei.
In Sohland präsentieren sich neun Unternehmen auf drei Touren, darunter auch welche aus dem benachbarten Oppach, wie die Oppacher Mineralquellen und ATN. Mit dabei sind auch eine Tischlerei und eine Edelstahlverarbeitung.
Am 7. Juni touren die Busse mit den Teilnehmern der Spätschicht durch Bautzen und Kamenz. Pro Tour können jeweils drei Unternehmen besichtigt werden. In Bautzen sind 20 Unternehmen, darunter erstmals die Oberlausitz-Kliniken und Bautz’ner Senf dabei. In Kamenz starten drei Routen. Sie bieten einen guten Branchenmix, unter anderem mit Landwirtschaft, Industriemontagen und Veranstaltungstechnik.
Am 14. Juni ist dann Hoyerswerda an der Reihe. Hier sind vier Touren geplant. Unter anderem sind die Seenlandklinik dabei, das Wasserwerk in Zeißig sowie der Bike-Point und ein Orthopädieschuhmacher.
Pro Route sind jeweils 30 Teilnehmer möglich. Bei Regio-Bus springen für die Veranstaltung nicht nur reguläre Busfahrer ein, sondern unter anderem auch Verwaltungsmitarbeiter. Erfahrungsgemäß sind nicht nur junge Menschen mit von der Partie, die von den Unternehmen gewonnen werden wollen, sondern auch viele ältere. Doch diese können ja ihren Enkeln von ihren Eindrücken berichten und ihnen eine Lehre in diesem oder jenem Unternehmen schmackhaft machen, so ist die Hoffnung. Gerechnet wird bei der aktuellen Auflage mit insgesamt rund 800 Teilnehmern. Interessenten sollten sich im Internet über die Anmeldungen informieren. Die entsprechenden Seiten werden unterschiedlich freigeschaltet – je nach Stadt bzw. Gemeinde. Die Idee der Spätschicht war 2017 von Zittau übernommen worden.
Die Anmeldung nimmt man unter www.spaetschicht-landkreis-bautzen.de vor.