Bischofswerda feiert ein ganzes Jahr lang
Das Schiebockrennen bildet wieder einen wichtigen Bestandteil der Schiebocker Tage. Foto: Stadtverwaltung
Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Auch wenn eigentlich erst bei Jahrestagen, die sich durch 25 teilen lassen, von einem „Jubiläum“ gesprochen wird, kann man auch einen 790. Geburtstag wie ein Jubiläum feiern. Die Stadt Bischofswerda macht das in diesem Jahr ausgiebig.
Bischofswerda. So genau können nur wenige Städte ihre Ersterwähnung datieren: Sie erfolgte genau am 26. März 1227. Anlass war „die Lossprechung des Ritters Matthäus von Cannewitz vom Banne durch Bischof Bruno II. von Meißen in Bischofswerda“, wie auf der städtischen Website berichtet wird. Der 26. März markiert auch 790 Jahre später ein wichtiges Datum, beginnen doch an diesem Tag offiziell die Jubiläumsfeierlichkeiten, die sich dann über das gesamte Jahr erstrecken. Der Oberlausitzer Kurier stellt die wichtigsten Höhepunkte und Aktivitäten vor.
Die Eröffnung
Sie findet mit einer Auftaktveranstaltung am 26. März, 15.00 Uhr, im Rathaussaal statt. Zu diesem Anlass wird die Ausstellung „Bischofswerda von oben“ eröffnet, mit der die Interessengemeinschaft Panorama einen ganz besonderen Blick auf die Stadt eröffnet. Darüber hinaus nimmt Dr.Volker Dudeck, langjähriger Direktor der Städtischen Sammlungen Zittau, die Besucher mit auf eine Reise durch die 790-jährige Geschichte Bischofswerdas.
Pfingsten und Schiebocker Tage
Die Schiebocker Tage vom 9. bis 11. Juni stehen als traditionelles Stadtfest natürlich auch im Zeichen des runden Geburtstags. Für die musikalische Untermalung haben in diesem Jahr u.a. Olaf Berger und Silent Circle zugesagt. Fester Bestandteil ist das Schiebock-Rennen, bei dem es in diesem Jahr einige Neuerungen gibt. „So bekommen die Frauen einen leichteren Schiebock als bisher“, wie Mitorganisator Klaus Klix verrät. Auch in diesem Jahr gibt es die bewährte Kinder- und Vereinsmeile rund um die Christuskirche.
Einen besonderen Höhepunkt bildet die Wiederauflage des legendären DDR-Oberligaspiels vom 2. Mai 1987, als als das heimische Fortschritt-Team den BFC Dynamo sensationell mit 2:0 bezwang, am 10. Juni, 15.00 Uhr, auf der Simundt-Kampfbahn.
Festwochenende
Der eigentliche Höhepunkt des Festjahrs steigt mit dem Festwochenende am 9. und 10. September, in das der traditionelle „Tag der Hinterhöfe“ und der Herbstmarkt eingebettet sind. Am 9. September um 14.00 Uhr beginnt der große Festumzug mit hunderten Mitwirkenden, die in einfallsreich gestalteten Bildern die ganze Vielfalt des Bischofswerdaer Stadtlebens präsentieren. Die Zügel hält in altbewährter Manier der frühere Kulturamtsleiter Hartmut Schaar in der Hand.
Schiebock-Wettbewerb
„Wer gestaltet den originellsten oder schönsten Schiebock?“, heißt es in einem von der AG Kultur und Tourismus initiierten Wettbewerb. Ob gedrechselt, gegossen, getöpfert, geschmeidet oder gedruckt: „Der Wettbewerb läuft bis zum 8. August und die Prämierung erfolgt zum Tag der Hinterhöfe. Die Schieböcke sollen das Stadtbild nachhaltig bereichern, so wie die Zwerge von Breslau“, erklärt AG-Sprecherin Silvia Berger (den Aufruf veröffentlichten wir bereits vor zwei Wochen).
Jubiläen im Jubiläumsjahr
2017 ist für Bischofswerda ein echtes Jubiläumsjahr, denn in das große betten sich viele kleine Jubiläen ein, die alle in würdiger Form gefeiert und hier nur als Auswahl genannt werden können: 35 Jahre Seniorenwohnhaus Belmsdorfer Berg; 25 Jahre Stadtbibliothek; 40. Langstreckenlauf (15. April); 20. Automesse Car+Fun (7. Mai); 20. Rammenauer Schlossrundfahrt (21. Mai); 25 Jahre Karl-May-Festspiele; 60 Jahre Tier- und Kulturpark (Familienfest am 13. August); 55 Jahre Spielleute.
Einen ausführlichen Überblick über das Festjahr bieten der von der Stadt Bischofswerda herausgegebene Veranstaltungskalender 2017.