Bricht zwangsläufig polnische Ära an?
Dr. Agnieszka Gasior stammt aus dem niederschlesischen Grünberg (Zielona Gora). Foto: privat
Schlesien. Der Stiftungsrat des Schlesischen Museums hat eine neue Museumsdirektorin als Nachfolgerin des Gründungsdirektors Dr. Markus Bauer gewählt. Dieser wird nächstes Jahr aus Altersgründen ausscheiden. Seine Nachfolgerin ist Dr. Agnieszka Gasior, die ab dem 1. Mai 2021 die Leitung des Museums übernehmen wird.
Die in Grünberg (Zielona Gora) geborene Kunsthistorikerin verfügt über langjährige Erfahrungen der wissenschaftlichen Forschung und Ausstellungspraxis in Bezug auf die Regionen des gemeinsamen deutsch-polnischen Kulturerbes, allen voran Schlesien. Über anderthalb Jahrzehnten war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO) an der Universität Leipzig tätig.
Dem Stiftungsrat gehören Vertreter der Bundesrepublik, des Freistaates, der Stadt Görlitz, der Landsmannschaft Schlesien sowie bis zu drei Persönlichkeiten des kulturellen oder wissenschaftlichen oder politischen Lebens an. Die Stiftung verfügt über einen Wissenschaftlichen Beirat. Der Stiftungsrat folgt der Empfehlung einer Auswahlkommission.
Für die Landsmannschaft Schlesien stellte deren Görlitzer Bundesvorsitzender Stephan Rauhut gegenüber dem Niederschlesischen Kurier fest: „Über Dr. Gasior habe ich bislang nur gutes gehört, über eine Sache müssen wir uns jedoch Sorgen machen. Nachdem viele Lehrstühle in Deutschland mit Schlesienbezug mittlerweile abgeschafft worden sind, ist die kuriose Situation eingetreten, dass man entsprechende Stellen im Grunde kaum mehr mit Bewerbern aus Deutschland besetzen kann.“ So habe es deutlich mehr Bewerbungen aus Polen, als aus Deutschland gegeben.
Kommentare zum Artikel "Bricht zwangsläufig polnische Ära an?"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Stephan Rauhut hat leider recht mit seiner Aussage zur wissenschaftlichen Forschungslandschaft. Ein Lehrstuhl nach dem anderen zur Regionalgeschichte wurde gestrichen: das ist politisch gewollt - von wem? Die Medien könnten dieses Desaster aufgreifen.
Bedauerlich ist das auch für die Wissenschaftler unserer östlichen Nachbarländer!
Ein Skandal ist auch die Zerstörung der wissenschaftlichen Länderkunde in der wissenschaftlichen Geographie. Ein Skandal sind auch die Rahmenpläne der Schulen und die Schulbücher zu diesem Thema. Aber wie gesagt: das ist politisch gewollt.
Eine Heuchelei sondergleichen!
Beste Grüße, bleiben Sie gesund!
Reinhard M. W. Hanke, Diplom-Geograph und Historiker usw.