Karl von Holtei - Brückenbauer für Schlesien und Polen
In Görlitz erinnert die Holteistraße beim Schellergrund an den größten schlesischen Mundartdichter. Foto: Matthias Wehnert
Region. Am 24. Januar jährt sich der Geburtstag von Karl von Holtei (1798-1880) zum 225. Mal. Obwohl er aus einer deutsch-baltischen Familie aus Kurland (dem Süden des heutigen Lettlands) stammte, wurde der Breslauer zu Schlesiens bekanntestem Mundartdichter, der zugleich auch Spuren als Schauspieler, Rezitator und Theaterregisseur hinterließ.
Als Vertreter des niederen Adels vermittelte er zwischen dem Adel und Bürgertum – vor allem durch Aufwertung des Dialekts gegenüber der Hochsprache. Holtei unterhielt rege Kontakte zu Goethe, Eichendorff und Freytag und war auch mit Polens Nationaldichter Adam Mickiewicz sehr gut befreundet. Mit dem weitgehenden Aussterben des schlesischen Dialekts durch Vertreibung bleibt ihm heute nur mehr Görlitz zum Erhalt seiner Ehre.