Buchhändlerin im Burgtheater
Wenn man für die richtige Sache kämpft ist jedes Mittel recht, wie in diesem Szenenbild. Foto: André Wirsig
Bautzen. Das Societätstheater Dresden gastiert am 29. April, 19.30 Uhr im Burgtheater mit „Die Buchhändlerin“ von A. Wransky und Robert Wagner. Zwei Buchhändlerinnen prallen aufeinander. Mit Sack, Pack und jeder Menge Meinung im Gepäck, erworben in mehreren Jahrzehnten Leben.
Das hat von beiden Gestalten ordentlich abgebissen und sie zu Menschen mit knallharten Überzeugungen geschrumpft. Sie sind politisch justiert, angekommen – im rechten und linken Midlife. Sie riechen auch gleich, dass sie einander nicht riechen können. Das zeigt der Blick ins Buchregal und auf die Allianzen, die sie beruflich und privat eingegangen sind. Und so wird rasch die rote Linie gezogen, um sich abzugrenzen und eines klar zu stellen: auf deiner Seite der Linie, denkt man anders, fühlt man anders, liest man anders – eben falsch. Die eigene Seite ist die einzig richtige. Denn wenn man für die richtige Sache kämpft ist jedes Mittel recht...
Das Stück meistert es mit satirischem Show-Charakter und multimedialem Arrangement, die Komplexität einer bedrückenden Zeitfrage dorthin zu bringen, wo sie zurückgelehnt von allen Seiten betrachtet werden kann: die Bühne.