Bürgerinitiative "Steinbruch Pließkowitz" kämpft weiter
Um diese Ortsverbindungsstraße von Pließkowitz nach Kleinbautzen wird schon seit Jahrzehnten gerungen. Foto: Benjamin Vogt
Pließkowitz/Kleinbautzen. Seit nunmehr sechs Jahren kämpft rund um den Steinbruch Pließkowitz eine Bürgerinitiative gegen mehrere Mißstände im Zusammenhang mit dem dortigen Granitabbau. Als Symbol für diesen Kampf kann man wohl den „Teufelsstein“ sehen. Diese Felsformation drohte in der Vergangenheit durch die nahende Abbruchkante auch schon mal abzukippen und ist deswegen inzwischen mit mehreren Steinkeilen stabilisiert. Nachdem die Interventionen der Bürgerinitiative dazu beigetragen hatte, dass die Betreiberfirma des Steinbruchs den Teufelsstein nicht käuflich erwerben durfte ist zumindest hinsichtlich dieser Problematik nun ein vorläufiges Ende in Sicht. Wie uns mitgeteilt wurde, hat jetzt der Gemeinderat dem Kauf durch die Gemeinde zugestimmt. Mit diesem Ergebnis zeigten sich nicht nur die Aktivisten der Bürgerinitiative zufrieden.
Ist nun also alles in Butter? Noch nicht ganz. Denn einen Punkt gibt es noch, der aus Sicht der engagierten Bürger zu klären ist. Bereits 1998 hatte sich nämlich bei der Wiederinbetriebnahme des Steinbruchs die damalige Betreiberfirma dazu verpflichtet, auf ihre Kosten die Straße von Pließkowitz nach Kleinbautzen auszubauen und dafür die Kosten zu tragen. Dies sollte damals innerhalb von zwei Jahren geschehen. Nun sind inzwischen schon über zwei Jahrzehnte ins Land gegangen und von einem grundhaften Ausbau kann nicht die Rede sein. Zwar ist das Stück, welches mitten durch den Steinbruch geht, inzwischen asphaltiert. Für weitere Maßnahmen sieht sich die Betreiberfirma des Steinbruchs aber nicht in der Verantwortung. Begründet wird dies damit, dass man zwar innerhalb der Geschäftsnachfolge den Steinbruch vom ersten Betreiber übernommen hat, aber nicht die von ihm gemachten Zusagen hinsichtlich des Straßenbaus. Dieser Darstellung widerspricht Luise Dutschmann von der Bürgerinitiative vehement. Sie verweist darauf, dass bei der Inbetriebnahme des Steinbruchs in den 90er Jahren der Straßenausbau eine wesenhafte Bedingung für die Genehmigung des Abbaus darstellte. Das Unternehmen selber im Zuge der Auseinandersetzung angeboten, die Straße zu kaufen und dann zu sanieren. Damit waren die Bürger aber nicht einverstanden, befürchten sie doch damit einhergehende Nachteile für die Anwohner.
Sie fordern nachdrücklich die Einhaltung der Selbstverpflichtung, wie sie 1998 abgegeben wurde und wollen in diesem Jahr durchsetzen, dass das Bergbauunternehmen die Ortsverbindungsstraße ausbaut und dafür die Kosten trägt.
In der letzten Ortschaftsratssitzung von Kleinbautzen am 19. Januar wurden sie in diesem Zusammenhang gebeten, sich zu diesem Sachverhalt nochmals an das Oberbergamt (OBA) zu wenden, was sie auch prompt taten. In dem Schreiben selber stellen die Autoren den Sachverhalt in seiner Genese noch einmal dar und stellen folgende Anfrage: „Welche konkreten Maßnahmen zur Einhaltung der vom OBA erlassenen Forderungen für das Betreiben des Bergbaustandortes Pließkowitz, hier insbesondere zum Ausbau der Ortsverbindungsstraße durch das Unternehmen ProStein, werden Sie einleiten, um das Unternehmen zum Ausbau der Straße zu zwingen?“ Mit einer Antwort vonseiten des Oberbergamte wird im Februar gerechnet.
Die Bürgerinitiative hofft jedenfalls, dass in diesem Jahr mit der Ortsverbindungsstraße eines der letzten Kapitel der jahrelangen Auseinandersetzungen erfolgreich beschlossen werden kann.