Bummiland Großröhrsdorf ist jetzt „fertig“!
Die neue Kita ist ein farbenfroher, großer Flachbau mit einem Eingangsbereich, der als Abgrenzung zwischen Kindergarten und Krippen dient. Foto: SVw Großröhrsdorf
Großröhrsdorf. Von außen strahlt der Neubau der Kita „Bummiland“ farbenfroh und auch innen ist nun endlich nach langer Bauphase das Leben eingezogen.
Bereits in der Woche vor Weihnachten sind die Kinder mit ihren Sachen Stück für Stück in das neue Gebäude am LIDL-Parkplatz eingezogen. Am 3. Januar 2024 war der Umzug aus dem alten Bummiland ins neue Haus abgeschlossen. „Die Kinder haben alles gleich in Beschlag genommen, so als wenn sie schon alles kennen. Jetzt beschäftigen wir uns damit, was in der Kita an pädagogischer Arbeit alles möglich ist“, so die Leiterin.
Um auch offiziell einen Startschuss für die Kita-Nutzung zu geben, fand eine kleine Einweihungsfeier statt. Nun sind Mitarbeiter, Eltern, die Arbeiterwohlfahrt (AWO Lausitz) als Träger und die Stadt froh, dass der Neubau der Kita „Bummiland“ jetzt endlich geschafft ist. Bereits im Jahr 2019 war der Stadt und der Arbeiterwohlfahrt klar, dass etwas passieren muss. Denn zum einen entsprachen die Bedingungen in der damaligen Kita „Bummiland“ nicht mehr den modernen Standards, zum anderen hat die Stadt Großröhrsdorf gerade in den vergangenen Jahren einen immer größeren Zuzug verzeichnet. Vor allem junge Familien lockt es in die Stadt an der Röder. Deren Kinder benötigen natürlich einen Kita- oder Schulplatz.
Bereits zum Spatenstich im Jahr 2021 herrschte beim Bauträger, der AWO Lausitz Unsicherheit darüber, wie sich die Baupreise entwickeln werden und ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Corona brachte die Baustelle zum Erliegen und die Baupreise zum Explodieren. Es kam zum Stillstand, da viele Arbeiter erkrankt waren und Material nicht zur Verfügung stand. Auch die Kosten für Baumaterialien stiegen rapide an. Außen wie Innen verzögerten sich alle Bauphasen bis in das Jahr 2023. Ein am Bau beteiligtes Unternehmen ging sogar insolvent, ein Neues musste kurzfristig gefunden werden.
Ähnlich schwierig gestaltete sich die Finanzierung. „Wir sind mit einer Planungssumme von 3,8 Millionen Euro gestartet. Jetzt stehen wir bei über 5,5 Millionen Euro“, erklärte Bürgermeister Stefan Schneider zur Eröffnung. Die Stadt trägt einen Eigenanteil von rund 2,9 Millionen Euro – „eine echte Herausforderung für uns, auch für die kommende Zeit“, schätzt er ein. Der größte Teil der Bausumme konnte über Fördermittel vom Freistaat und dem Landkreis Bautzen finanziert werden. Sachsens Kultusminister Christian Piwarz betonte zur Eröffnung in diesem Zusammenhang, wie wichtig es sei, in Kitas zu investieren. „Die Leistungen von Schülern werden immer schlechter. Wir müssen zeitig etwas dagegen tun, und das beginnt bereits bei der frühkindlichen Erziehung“, so der Minister. Bürgermeister Stefan Schneider sieht schon Architekten, Handwerker oder Fußballprofis aus der Kita hervorgehen. „Alles ist möglich, solange die Rahmenbedingungen stimmen, die mit dieser Kita gelegt sind“, sagt er.
Die neue Kita ist ein farbenfroher, großer Flachbau mit einem Eingangsbereich, der als Abgrenzung zwischen Kindergarten und Kinderkrippe dient. Links geht es in den Kindergarten, rechts in die Krippe. Dort hat jede Gruppe einen großzügigen, modern eingerichteten Raum mit Spiel-, aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Sanitärräume gehören selbstverständlich mit dazu. Auffallend sind die großen Fenster, die oft bis zum Erdboden reichen. Viel Licht fällt herein, und man hat einen herrlichen Blick von den großen Fensterbänken ins Freie – auch auf den Spielplatz.
Die Räume in der neuen Kindertagesstätte in Großröhrsdorf sind nicht nach den Gruppen benannt, sondern nach den jeweiligen Aktivitäten. Es gibt das Entdeckerland, einen Musik- und Theaterraum, ein Familienzimmer, ein Atelier, das Bauland, die Buchstabenfabrik und auch zwei Kinderrestaurants. Die Kinder haben zwar ihre festen Gruppenräume, können sich aber mindestens einmal in der Woche auch in einem anderen Zimmer beschäftigen.
Für Krippe und Kindergarten gibt es jeweils ein Kinderrestaurant, so dass nicht mehr im Gruppenraum gegessen werden muss. Zum Konzept gehören auch die besonders großen Flure, in denen auch gespielt werden kann.
21 Fachkräfte sind derzeit im „Bummiland“ beschäftigt und kümmern sich um bis zu 157 Kinder. Dazu zählen auch neun Integrationsplätze. Im Krippenbereich können 45 Kinder ab einem Jahr untergebracht werden, im Kindergarten 112.