Bundestagswahl 2025: Die Kandidaten von AfD, CDU und FDP
Kandidieren bei der Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis 156 – Görlitz: (v.l.) Toralf Einsle (FDP), Tino Chrupalla (AfD) und Florian Oest (CDU). (Fotos: privat/Montage: OLK)
Landkreis. Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Der Niederschlesische Kurier stellt bis dahin die neun Direktkandidaten im Wahlkreis 156 vor, der mit dem Landkreis Görlitz identisch ist. Jedem Kandidaten wurden für seine Antworten maximal 1.450 Schriftzeichen mit Leertasten zugestanden. Längere Antworten kürzte die Redaktion. Jeder Kandidat konnte dabei alle fünf Fragen beantworten oder für ihm wichtige Antworten viel, für andere wenig oder keinen Raum beanspruchen. Die Reihenfolge der Vorstellung wurde von der Redaktion gelost und brachte in dieser Ausgabe gleich die beiden aussichtsreichsten Anwärter Tino Chrupalla (AfD) sowie Florian Oest (CDU) zusammen. Dritter im Bunde ist Toralf Einsle (FDP).
Bitte stellen Sie sich unseren Lesern kurz vor.
Toralf Einsle: Ich lebe in Löbau (OT Kittlitz) mit meiner Frau und unseren fünf Kindern. Ich bin studierter Ingenieur und arbeite als leitender Angestellter in Bautzen.
Tino Chrupalla: Ich bin Malermeister und dreifacher Familienvater aus der Oberlausitz. Seit 2017 setze ich mich als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag für Handwerk, Mittelstand und Sachsen ein. Ich mache Politik für die Interessen der Bürger, seit 2019 als Bundessprecher der Alternative für Deutschland und seit 2021 als Vorsitzender unserer Bundestagsfraktion. Am 23. Februar 2025 will ich erneut das Direktmandat gewinnen.
Florian Oest: Meine Frau und ich haben zwei Kinder: Hubert und Hedi. Ich bin in Görlitz geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur habe ich Rechtswissenschaft und Wirtschaft studiert und war zunächst in der Wirtschaft tätig. Heute arbeite ich als Referent im Sächsischen Ministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung.
Warum sind Sie der richtige Kandidat für die Oberlausitz im Deutschen Bundestag?
Toralf Einsle: Die Oberlausitz hat leider zwei direkt gewählte Abgeordnete, die nichts für die Region bewegen. Mein Parteifreund Torsten Herbst hat viel bewegt und Fördergelder in die Region geholt. Vom Gondelteich Oppach über das Waldbad Kemnitz bis hin zur Stadthalle Görlitz. Hier möchte ich anknüpfen und konkrete Projekte für die Region vorantreiben.
Tino Chrupalla: Manche Abgeordnete kommen vom Kreißsaal über den Hörsaal in den Plenarsaal. Ich habe eine Lehre gemacht, die Meisterschule abgeschlossen und als Selbstständiger einen Handwerksbetrieb aufgebaut. Aus eigener Erfahrung kenne ich die Herausforderungen, mit denen Unternehmer, Handwerker und Arbeitnehmer täglich zu tun haben.
Florian Oest: Als Familienvater und Christ liegt mir die Entwicklung unserer Heimat besonders am Herzen. Seit über sechs Jahren engagiere ich mich als Kreisrat und CDU-Kreisvorsitzender. Dabei bin ich oft im ganzen Landkreis unterwegs und komme mit vielen Menschen in Kontakt. Ich weiß, wo der Schuh drückt und wie wir unsere Region voranbringen können.
Welche Themen wollen Sie für die Region im Bundestag voranbringen?
Toralf Einsle: Für die positive Entwicklung der Region müssen wir die Infrastruktur verbessern und die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern. Ich werde mich daher für die schnelle Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden-Görlitz sowie den Ausbau der Autobahn A4 einsetzen. Wir brauchen zudem endlich wirksamen Bürokratieabbau. Das will ich mit einem Verbot erreichen. Dem Staat muss verboten werden, beim Bürger Daten zu hinterfragen, die der Staat auf einer seiner Ebenen bereits erhoben hat. Das würde vieles leichter machen.
Tino Chrupalla: Kleine und mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat unseres Landkreises. Mit Entlastungen, breitem Energiemix und guter Infrastruktur will ich die regionale Wirtschaft ankurbeln. Um unseren Nachwuchs zu echten Fachkräften auszubilden und im Land zu halten, will ich die berufliche Bildung und Weiterbildung stärken.
Florian Oest: Deutschland braucht einen grundlegenden Politikwechsel. Wir müssen die Wirtschaft stärken, mit bezahlbarer Energie und weniger Bürokratie. Deutschland muss wieder sicherer werden. Unsere Kommunen sind deutlich unterfinanziert. Nur mit auskömmlicher Finanzausstattung durch den Bund können wir vor Ort das tun, was notwendig ist: Kindergärten und Schulen weiterentwickeln, Kultur und eine gute Medizinversorgung. Ich werde mich einsetzen für den Ausbau der Schnellzugverbindung Berlin-Görlitz, die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Görlitz-Dresden und den Ausbau der A4.
Wie wollen Sie den Kontakt zu den Menschen in der Oberlausitz während Ihrer Arbeit in Berlin aufrechterhalten?
Toralf Einsle: Wie üblich würde ich mindestens ein Büro in der Region einrichten und in den Wahlkreiswochen vor Ort sein. Ich werde nach Eintritt in den Bundestag alle Bürgermeister der Region besuchen und mich mit allen möglichen Verbänden und Unternehmen treffen. Ich werde für alle ansprechbar sein.
Tino Chrupalla: Ich bin häufig in der Oberlausitz anzutreffen, an Infoständen, bei Diskussionen oder im Wahlkreisbüro. Bei Bürgerdialogen informiere ich regelmäßig über unsere interessengeleitete Politik. Ich habe immer ein offenes Ohr für die Bürger und setze mich mit bodenständigen Lösungen für eine starke Zukunft unserer Region ein.
Florian Oest: Ob als Abgeordneter oder Kreisrat: Ich bin auch nach dem Wahlkampf für alle über meine private Handynummer unter 0173/7437202 erreichbar.
Schenken Sie unseren Lesern eine Lebensweisheit.
Toralf Einsle: Ich versuche, eine positive Fehlerkultur zu leben. Jeder Mensch macht Fehler, aber niemand absichtlich. Das gilt im Übrigen auch für Politiker.
Tino Chrupalla: Wer vergisst, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hingeht.
Florian Oest: Unsere Entscheidungen heute bestimmen die Welt, in der unsere Kinder morgen leben werden.