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Bundestagswahl 2025: Die Kandidaten von SPD, Linke und BSW im Kreis Görlitz

Bundestagswahl 2025: Die Kandidaten von SPD, Linke und BSW im Kreis Görlitz

Kandidieren bei der Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis 156 – Görlitz: (v.l.) Gerhard Emil Fuchs-Kittowski (parteilos, für Die Linke), Harald Prause-Kosubek (SPD) und Carsten Berg (BSW). (Fotos: privat/Montage: OLK)

Landkreis. Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Der Niederschlesische Kurier stellt die neun Direktkandidaten im Wahlkreis 156 vor, der mit dem Landkreis Görlitz identisch ist. Jedem Kandidaten wurden für seine Antworten maximal 1.450 Schriftzeichen mit Leertasten zugestanden. Längere Antworten kürzte die Redaktion. Jeder Kandidat konnte dabei alle fünf Fragen beantworten oder für ihm wichtige Antworten viel, für andere wenig oder keinen Raum beanspruchen. Die Reihenfolge der Vorstellung wurde von der Redaktion gelost. Im zweiten Teil stellen sich Gerhard Emil Fuchs-Kittowski (parteilos, für Die Linke), Harald Prause-Kosubek (SPD) sowie Carsten Berg (BSW) vor.

Bitte stellen Sie sich unseren Lesern kurz vor.

Gerhard Emil Fuchs-Kittowski: Ich bin in der Schorfheide (Brandenburg) geboren. Meine Lebensmittelpunkt waren Berlin und Leipzig. In den Ferien war ich oft in Oybin und Jonsdorf zu Gast. Ich bin ledig und Vater von drei Kindern. In der Friedensarbeit bin ich über 30 Jahre aktiv, von 1991 bis 2012 in Israel und Palästina.

Harald Prause-Kosubek: Ich bin 1971 in Görlitz geboren, lebe schon immer in Niesky, bin verheiratet und habe zwei Söhne. Gelernt habe ich Bau- und Möbeltischler. Seit 2015 arbeite ich für den Sächsischen Landtag.

Carsten Berg: Seit 2003 bewirtschafte ich zusammen mit meiner Frau einen Landwirtschaftsbetrieb mit Direktvermarktung nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus in Bertsdorf bei Zittau.

Warum sind Sie der richtige Kandidat für die Oberlausitz im Deutschen Bundestag?

Gerhard Emil Fuchs-Kittowski: Wegen der vordringlichen Arbeiten im komplexen Strukturwandel unter dem Aspekt der Konversion: der Erhaltung von Frieden und Arbeit. Wir sehen es an Waggonbau und Truppenübungsplatz, aber auch immer noch an der Deindustrialisierung von Robur bis Kohle. Vieles wurde seit den 1990er Jahren versprochen. Aber was wurde umgesetzt oder wie? Hier ist für Frieden, Arbeit, Brot, Bildung und Infrastruktur noch vieles aufzuarbeiten und neu zu schaffen. Das nehme ich mir vor, auch über diese Wahl hinaus.

Harald Prause-Kosubek: Ich lebe seit über 50 Jahren hier. Ich mag die Menschen und die Region. Seit vielen Jahren bin ich in verschiedenen Funktionen in der Kommunalpolitik aktiv, im Beruf und in der Freizeit im Ehrenamt. Seit über 30 Jahren trage ich im Sportverein Verantwortung. Daher weiß ich: Politik fängt bei den Menschen an. Vor Ort, nicht in Berlin oder in Brüssel. In der Politik fühle ich mich zu Hause und kompetent. Ich bin der Richtige, weil ich es kann.

Carsten Berg: Es braucht einen Vertreter der Oberlausitz in Berlin, der mit Bodenständigkeit und Schaffenskraft die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nimmt, aber auch die Entwicklungspotenziale unserer Region voranbringt, denn einen Leerlauf wie mit unserem Direktkandidaten in den vergangenen acht Jahren können wir uns hier schlichtweg nicht mehr leisten.

Welche Themen wollen Sie für die Region im Bundestag voranbringen?

Gerhard Emil Fuchs-Kittowski: Ohne Frieden, und das beginnt schon in den Familien, ist alles andere nichts. Rüstung und Krieg sind der größte Umweltkiller, den man sofort abstellen könnte. Deshalb immer wieder: Frieden. Aber auch für das, was alle weiter bringt: Arbeit, Bildung, Wohnen und Infrastruktur. Wo man hinsieht, ist viel zu tun, wo man die Region unterstützen muss.

Harald Prause-Kosubek: Die kommunalen Finanzen sind mir schon immer, auch als Stadtrat in Niesky, ein Herzensthema. Der Bund muss hier deutlich stärker einsteigen, damit Kommunen wieder Luft zum Atmen und Mittel zum Gestalten haben. Außerdem möchte ich helfen, das unglaubliche Potenzial dieser Region endlich zu heben und auch an Einzelprojekten sichtbar zu machen. Und ich möchte die friedenspolitische Kraft der SPD im Bund stärken helfen.

Carsten Berg: Zuvorderst will ich darauf drängen, dass dem grundgesetzlich verbürgten Selbstverwaltungsrecht der Kommunen durch eine stabile und auskömmliche Finanzausstattung Rechnung getragen wird. Die Wirtschaftsförderung auf Bundesebene sollte sich viel stärker als bisher auf die Stärkung klein- und mittelständischer Unternehmen sowie die gezielte Unterstützung innovativer Start-ups in der Region konzentrieren. Außerdem möchte ich mich dafür einsetzen, dass die enormen Potenziale der regenerativen Energiegewinnung in der Fläche sinnvoll ausgenutzt werden und der finanzielle Nutzen der heimischen Bevölkerung zugutekommt.

Wie wollen Sie den Kontakt zu den Menschen in der Oberlausitz während Ihrer Arbeit in Berlin aufrechterhalten?

Gerhard Emil Fuchs-Kittowski: Ich plane, in diese Region zu ziehen; das heißt, ein Büro zu öffnen und von dort wie vom Büro der Linken für Politik, Gemeinwohl, Wirtschaft und Frieden zu leben.

Harald Prause-Kosubek: Ich werde in unseren drei Netzwerkbüros in Zittau, Görlitz und Weißwasser Mitarbeiter anstellen, selbst regelmäßig präsent und darüber hinaus in der Fläche des Landkreises Görlitz ansprechbar sein. Dabei werden mir meine guten kommunalpolitischen Netzwerke und Kontakte zu Menschen hier hilfreich sein. 

Carsten Berg: Ich habe unter anderem vor, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen und über regelmäßige, themenbezogene Videokonferenzen die Menschen vor Ort einzuladen, sich mit mir und untereinander auszutauschen, was sie für den Wahlkreis erwarten und wollen.

Schenken Sie unseren Lesern eine Lebensweisheit.

Gerhard Emil Fuchs-Kittowski: Ein Freund meines Großvaters Emil Fuchs war Albert Schweitzer, von dem wir alle geprägt sind: „Ehrfurcht vor dem Leben“ und „Bewahrung der Schöpfung“.

Harald Prause-Kosubek: Mein Motto als Sozi ist: Vorwärts immer! Als Mensch sage ich: „Werde, der du bist!“ (Friedrich Nietzsche, 1844-1900)

Carsten Berg: Alles Lebendige sucht nach einer besseren Welt. (Karl Popper, 1902-1994)

Redaktion / 09.02.2025

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