Damit es in der Kirche glänzt und funkelt
Jede Woche kommen viele Gäste aus nah und fern in den Herrnhuter Kirchensaal. Foto: Archiv/Erdmann Carstens/Ev. Brüder-Unität
Die Kirchengemeinden im Altkreis Löbau-Zittau betrachten ihre Kirchen als „gute Stube oder Wohnzimmer“ in der Gemeinde. Dabei ist es quasi eine Herkulesaufgabe, die großen Gotteshäuser zu reinigen und zu warten, wie nachfolgendes Beispiel zeigt.
Die Orgel in der Kirche der Herrnhuter Brüdergemeine ist sehr staubempfindlich. Foto: Archiv/G. Widiger
Herrnhut. Die Brüdergemeine Herrnhut ist eine evangelische Freikirche, die 1727 in Herrnhut entstand. Die Kirche wurde 1757 errichtet und enthält einen 550 Quadratmeter großen weißen Saal, in dem sich die Gemeinde zu den Gottesdiensten versammelt. Die Inneneinrichtung ist laut Peter Vogt, Pfarrer der Evangelischen Brüdergemeine in Herrnhut, schlicht: „Die beweglichen Kirchenbänke sind aus Holz und weiß gestrichen. Statt eines Altars haben wir einen einfachen Tisch mit grünem Behang und es gibt einen Holzfußboden. Der Saal wird vielfältig genutzt für zwei Gemeindegottesdienste in der Woche, zweimal wöchentliches Mittagsgebet, zwei Schulandachten sowie zahlreichen Führungen mit Gästegruppen.“ Deshalb gebe es einen großen Reinigungsbedarf.
Im Regelfall saugt eine Reinigungskraft einmal pro Woche Staub und kehrt, wenn es notwendig ist. „Kehren geht aber nur eingeschränkt, da die Orgel sehr staubempfindlich ist. Das dauert etwa zwei bis drei Stunden“, so Peter Vogt. Zu den weiteren Aufgaben zählen die mehrmals wöchentliche Reinigung der Sanitäranlagen und Nebenräume. Bei Bedarf würden auch die Bänke abgewischt, sagt er.
Bei der Reinigung kommen unter anderem Staubsauger, Besen und Wischlappen zum Einsatz. „Für die Simse in etwa fünf Meter Höhe benötigen wir Werkzeug mit einem Teleskopstab“, sagt er.
Und er fügt hinzu: „Die Reinigung findet so statt, dass das Gemeindeleben nicht beeinträchtigt wird.“ Gewartet werden müssten laut Peter Vogt die Brandmelde- und die RWA-Anlage (Rauch-Wärme-Abzug) sowie die Heizungsanlage – dies übernehmen Fachfirmen. Die Fenster werden ebenfalls von einer Fachfirma gereinigt, das ist ein großer Aufwand und nur aller zwei bis drei Jahre möglich, betont er.
Jede Woche kommen laut Peter Vogt viele Gäste in den Saal der Herrnhuter Kirche: „Deshalb ist uns ein sauberes und ordentliches Erscheinungsbild wichtig. Zugleich wissen wir, dass es manchmal Situationen gibt, wo nicht alles perfekt ist – und können damit auch gut umgehen.“